US-Geheimdienst sammelt Daten von Google, Facebook und Co
US-amerikanische Geheimdienste sollen direkten Zugang auf die Server von Internetkonzernen wie Facebook, Google oder Microsoft haben. Während die Unternehmen dies heftig dementieren, bestätigt ein Sprecher der NSA, über diesen Weg Daten über Nicht-US-Bürger zu sammeln.
Seien es Fotos auf Facebook, Skype-Chats oder Suchanfragen auf Google - die National Security Agency (NSA) und die US-amerikanische Bundespolizei FBI kennen sie vermutlich alle. Wie die Washington Post neben dem Guardian aus einem ihr zugespieltem Geheimdokument erfahren hat, greifen diese Institutionen im Rahmen des bisher unbekannten Programms PRISM direkt auf sämtliche Daten aus neun US-amerikanischen Internetkonzernen zu. Dazu gehören scheinbar Microsoft, Yahoo, Google, Facebook, Paltalk, Aol, Skype, Youtube und Apple.
Unternehmen bestreiten Kooperation
Microsoft sei der erster Partner des Pogramms und kooperiert seit 2007 mit PRISM. Das Unternehmen meint gegenüber der Washington Post jedoch, Nutzerdaten lediglich unter gerichtlicher Anordnung herauszugeben. Auch Google bestreitet laut der Washington Post, der Regierung "eine Hintertür" zu seinen Nutzerdaten offenzuhalten. Ähnliche Dementi kämen auch von anderen Unternehmen wie Yahoo oder Facebook.
Wenige Ausnahmen
Doch nicht jeder grosse amerikanische Internetkonzern gewährt der Regierung Einblick in ihre Daten. So sei Twitter laut dem der Washington Post vorliegenden Dokument nicht Teil des Programms, ebenso wenig wie Dropbox. Letzteres soll aber bald folgen. Auch Apple kooperiert erst seit 2012 mit PRISM, wobei auch dieses Unternehmen jegliche Zusammenarbeit mit PRISM verneint, berichtet die Washington Post.
Bestätigung von offizieller Seite
Von Regierungsseite erfolgt überraschenderweise kein Dementi. Geheimdienstchef James R. Clapper bestätigt in einem offiziellen Statement, dass Informationen im Rahmen von PRISM gesammmelt werden. Diese seien sehr wichtig und wertvoll für die Sicherheit der USA. US-Bürger seien aber nicht das Ziel der Überwachung.
Ein grosser Teil des Datenverkehrs läuft über amerikanische Server, was sich die NSA zu Nutzen macht. Für eine Überwachung dieses Datenverkehrs benötigt es nur eine Bewilligung des Foreign Intelligence Surveillance Courts. PRISM ist somit nach amerikanischem Recht offiziell abgesegnet.