Finance 2.0 in Zürich

UBS digitalisiert ab 2015 ihr Wealth Management

Uhr | Aktualisiert

Das Thema "Social" war heute Mittwoch eines der Themen der Finance-2.0-Konferenz in Zürich. Die UBS nutzte den Anlass auch gleich, um ein neues Projekt vorzustellen.

Eines ist nach der Finance-2.0-Konferenz von heute Mittwoch klar: Wenn Banken sich im Kundenberatungsgeschäft nicht bald mit sozialen Medien auseinandersetzen, werden sie sehr bald den Anschluss an den Markt verlieren. Das zumindest sagte Hans-Joachim Steinbock, CEO von Crealogix E-Banking Schweiz, heute Vormittag in seinem Referat. "Social" sei weit mehr als Twitter, Linkedin oder Facebook, so Steinbock. "Es ist jegliche Technologie, die es uns erlaubt, mit dem Kunden zu kommunizieren und seine Investitionsentscheidungen zu unterstützen."

Er bezeichnete die Digitalisierung als das "Herzstück der Interaktion zwischen der Bank und dem Kunden". Denn je mehr heute ein Kunde online vernetzt sei, desto mehr entferne er sich von seinem Kundenberater bei der Bank. "Denn der Berater verfügt nicht über die nötigen Tools, um mit seinem Kunden in Interaktion treten zu können."

Technologie kann Lücke schliessen

Diese Lücke müsse man in Zukunft über neue Technologien schliessen, sagte Steinbock weiter. Dazu gehörten beispielsweise hybride Bertungsformen, sowie Angebote, die persönlich auf den Kunden zugeschnitten seien. Auch das Wissen, wie sich die eigenen Kunden verhalten, sei dabei relevant. Also ob sie stark vernetzt sind oder eher das persönliche Gespräch mit dem Berater schätzen.

Zudem sollte ein Kundenberater das Online-Portfolio seiner Kunden überprüfen und sie aktiv auf problematische Entwicklungen aufmerksam machen. Der Kunde kann daraufhin entscheiden, ob er beispielsweise mit seinem Kundenberater chatten oder ihn persönlich treffen will.

Gemäss Steinbock müssen Banken die Digitalisierung als Chance für sich nutzen – andernfalls würden sie von der Konkurrenz überholt. Und nur so könne sich das Wealth Management von einem "White Spot" hin zu einem "Sweet Spot" der Digitalisierung entwickeln.

UBS digitalisiert ihr Wealth Management

Steinbock lieferte damit eine Steilvorlage für Andreas Kubli, Leiter Multichannel Management & Digitalization bei UBS Schweiz. Dieser nämlich verkündete freudestrahlend, dass sich UBS genau diese Strategie zu Herzen nehme und auch dafür auch schon ein neues Produkt in der Pipeline habe.

Daraufhin stellte ein weiterer UBS-Vertreter das neue Wealth-Management-Konzept seiner Bank vor: Unter dem Motto "Wealth Managing going Multi Channel" baut UBS derzeit ein Anlageberatungsportal für ihre Kunden auf, das im Oktober mit einem Pilotprojekt startet und ab Januar für alle Kunden verfügbar sein soll.

So sollen die Kunden online auf ihr Portfolio zugreifen können und die UBS-Berater ihrerseits können den Kunden direkt Vorschläge für ihr Portfolio unterbeiten. Auf diese Art und Weise sollen jede Nacht Tausende von Portfolios überwacht und mit möglichen Strategien abgeglichen werden.

Die UBS verfolgt damit weiter den Kurs, den die Grossbank bereits mit ihrer neuen E-Banking-Website eingeschlagen hat.

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