Dänemark verdrängt Süd-Korea von der Spitze
Im ICT Development Index der International Telecommunication Union erreicht die Schweiz Rang 13. Im "Measuring the Information Society Report" untersuchte die Organisation die globalen ICT-Entwicklungen. Drei Milliarden Menschen sind jetzt online.
Die International Telecommunication Union (ITU) mit Sitz in Genf hat ihren sechsten "Measuring the Information Society Report" vorgelegt. Darin untersuchte die Organisation die globale ICT-Landschaft. Gleichzeitig lieferte die Studie auch Zahlen zur Entwicklung der Internetnutzung sowie den dabei anfallenden Kosten für die Nutzer.
Schweiz mit an der Spitze dabei
Im ICT Development Index, der den Durchdringungsgrad von ICT-Technologien in einer Gesellschaft sowie die ICT-Kompetenz angibt, hatte bisher Süd-Korea die Nase vorne. In der diesjährigen Untersuchung konnte Dänemark das ostasiatische Land auf den zweiten Platz verdrängen. Die Schweiz belegte, wie schon im Vorjahr, einen guten 13. Rang. Damit rangiert die Schweiz zwar hinter europäischen Ländern wie Schweden (3), Grossbritannien (5) und Finnland (8), aber noch vor Deutschland und Frankreich, welche auf den Plätzen 17 und 18 zu finden sind.
Am stärksten war die Schweiz bei der Verfügbarkeit von ICT-Technologie, wo sie weltweit den zweiten Platz belegte. Deutlichen Aufholbedarf besteht hingegen noch beim Indikator "ICT-Fähigkeiten". Hier landet die Schweiz mit dem 47. Rang nur im internationalen Mittelfeld. Es war auch keine Verbesserung zur Vorjahresuntersuchung zu beobachten. Nummer eins in diesem Segment ist Griechenland, gefolgt von Süd-Korea und Finnland.
Drei Milliarden Menschen mit Zugang zum Netz
Global haben immer mehr Menschen Zugang zum Internet. Inzwischen sollen es mehr als drei Milliarden sein. Das Wachstum im Jahresvergleich betrug weltweit 6,6 Prozent.
Dabei hat sich die Zahl der Internetnutzer in Schwellen- und Entwicklungsländern in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Aber immer noch nutzen 4,3 Milliarden Menschen das Internet nicht. Von diesen leben 90 Prozent in Schwellen- und Entwicklungsländern. Stark benachteiligt sind ländliche Regionen, welche sogar noch zurückfielen.
Breitbandzugang in der Schweiz günstig
In Europa hat Grossbritannien die geringsten Kosten für den Zugang zum Breitbandinternet. Die Schweiz rangiert gleich dahinter auf Platz zwei, dabei wurden die Kosten im Verhältnis zum Bruttonationaleinkommen (GNI) betrachtet. Der Wert lag in der Schweiz nur leicht über 0,5 Prozent. In Deutschland liegt er beispielsweise bei rund einem Prozent und in Portugal bei 1,6 Prozent. Schlusslicht in dieser Hinsicht sind die Balkanstaaten, wo die Kosten teilweise weit über 3 Prozent liegen.
Hingegen sind die Preise für das mobile Breitband-Internet in der Schweiz vergleichsweise hoch. Weltweit kommt die Schweiz nur auf Platz 24. Die Schweizer Bürger müssen für diesen Dienst durchschnittlich 0,63 Prozent ihres Einkommens berappen. Deutlich niedriger sind die Preise beispielsweise in Luxemburg, Norwegen, Australien oder auch Liechtenstein. Hier fallen für die Konsumenten nur Kosten von 0,2 Prozent und weniger an. Wobei diese Zahlen mit Vorsicht zu geniessen sind, denn nicht bei allen Ländern wurde der gleiche Vergleichsstandard angesetzt. Beispielsweise rangiert Deutschland auf Platz 45, hier wurde unbegrenzter Netzzugang und eine unbegrenzte Zahl von SMS vorausgesetzt. In der Schweiz wurde hingegen nur der Preis für 500 MB Datenvolumen betrachtet.
Auf den durchschnittlichen Haushalt gerechnet zahlen Herr und Frau Schweizer 0,45 Prozent ihres Einkommens für den Zugang zum Breitbandinternet. Damit rangiert die Schweiz global auf dem dritten Platz. Für die einkommensschwächsten 20 Prozent machten die Kosten 1,07 Prozent aus. Die Schere ist im internationalen Vergleich relativ klein.
Im internationalen Vergleich hat die Schweiz auch die höchste Durchdringung an fest installierten Breitband-Anschlüssen (fixed-broadband). Der globale Durchschnitt liegt in diesem Segment bei 9,8 Prozent. In Europa ist dieser Wert laut den Zahlen von ITU mit 27,7 Prozent fast dreimal höher, und die Schweiz kommt sogar auf einen Spitzenwert von 40 Prozent.