Die Westschweizer IT-Branche im Fokus
ICTjournal und AlpICT haben gestern zum dritten Mal die Studie "Top 100 de l'informatique romande" vorgestellt. Die Studie erhebt eine Rangliste der grössten ICT-Unternehmen in der Westschweiz und analysiert ihre Bedeutung für die Region.
Gestern hat das ICTJournal, das Partnermagazin der Netzwoche in der Westschweiz, zum dritten Mal die Studie "Top 100 de l'informatique romande" vorgestellt. Dieses Mal fand der Anlass nicht mehr wie in den Vorjahren im November sondern schon im Juli statt.
Rund 100 wichtige Exponenten aus der Westschweizer ICT-Branche, aus Politik und Wissenschaft besuchten den hochkarätigen Event im Hotel La Barcarolle in Prangins, direkt am Genfer See und lauschten den Referenten. Nach einer detaillierten Präsentation der Ergebnisse durch Rodolphe Koller, Chefredaktor von ICTJournal und Mitverfasser der Studie, kam am Anlass auch Didier Mesnier von AlpICT zu Wort, der über die Zukunftsaussichten der ICT-Wirtschaft referierte. Die beiden Jungunternehmer Raphaël Briner von Hyperweek und Yannick Guerdat von Artionet präsentierten ihre Firmenkonzepte; ein Roundtable mit den CIOs von Leshop, Hotela, Sicpa und TCS rundete den Anlass ab.
IBM und HP an der Spitze
Wie schon im vergangenen Jahr stehen IBM mit 595 Mitarbeitern und HP mit 508 Mitarbeitern an der Spitze des ICTjournal-Rankings. Neu auf dem dritten Platz ist der Schweizer Anbieter Veltigroup, der mit 87 neuen Mitarbeitern (!) das stärkste Wachstum verzeichnete und aktuell 351 Mitarbeiter beschäftigt.
An der Umfrage, die in Kooperation mit Alp ICT durchgeführt wurde, nahmen rund 280 IT-Unternehmen teil. Sie beschäftigen 12’000 Mitarbeiter. 85 Prozent davon arbeiten in der Genfersee-Region. Die Mitarbeiterzahl ist im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 1,1 Prozent gewachsen. Während die Zahl bei Unternehmen mit weniger als 30 Mitarbeitern leicht abnahm, stieg sie bei Unternehmen mit 30 bis 99 Mitarbeitern. Bei den Grossunternehmen blieb sie stabil.
Gute Wirtschaftsprognosen
Laut Zahlen des Lausanner Forschungsinstituts Créa wird das BIP in der Westschweiz im laufenden Jahr um 2,4 Prozent wachsen und somit noch stärker als in der ganzen Schweiz (1,9 Prozent). Bei den B2B-Dienstleistern, bei denen die IT-Unternehmen stark vertreten sind, wird sogar ein Wachstum von 5,5 Prozent prognostiziert.
Wie aus den Zahlen hervorgeht, trägt die IT-Branche in der Westschweiz immer mehr zum BIP in der Romandie bei. Sie überholte inzwischen sogar den kriselnden Finanzsektor und rückte auf den zweiten Platz vor. Am meisten trägt nach wie vor der Gross- und Detailhandel zum BIP bei.
Bei den technologischen Prioritäten für die Unternehmen liegt mit 51,3 Prozent neu "Mobile" an der Spitze. Noch im Vorjahr stuften weniger als ein Drittel den Trend als wichtig ein. Cloud Computing rutschte auf den zweiten Platz ab. Gut 46 Prozent die Hälfte der IT-Anbieter finden diesen Trend wichtig.
Welche Rolle spielt die Cloud?
Der Cloud-Trend wurde in der Umfrage in diesem Jahr im Detail beleuchtet. So bieten aktuell 86 Prozent der Befragten ICT-Unternehmen Cloud-Services an. 74 Prozent erwarten, dass der Bedarf an Dienstleistungen bei den Kunden wegen der Cloud zunehmen wird. Jedoch denken rund 56 Prozent, dass die Budgets eher sinken werden. Und während knapp über 74 Prozent glauben, dass die Anzahl Mitarbeiter bei den Anwender-Unternehmen abnehmen werde, erwarten sie eine Zunahme bei den Dienstleistern.
Die detaillierten Ergebnisse zur Studie sind in der aktuellen Ausgabe des ICTjournal publiziert. Die Printausgabe der Netzwoche wird in der Ausgabe vom 15. August detailliert auf die Ergebnisse eingehen.