Nachgefragt

"Die E-Society ist mancherorts bereits heute Realität"

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von Marcel Urech

Vom 8. bis 11. März gehen in den Messehallen Bernexpo die Infosocietydays über die Bühne. Dienstag und Mittwoch findet das Swiss E-Government Forum statt, Donnerstag und Freitag das Swiss E-Health Forum. Die Redaktion hat Veranstalter Jürg Lehni gefragt, was die Besucher an den beiden Veranstaltungen erwartet.

Jürg Lehni, Veranstalter der Infosocietydays. (Quelle: Infosocietydays)
Jürg Lehni, Veranstalter der Infosocietydays. (Quelle: Infosocietydays)

Die Infosocietydays 2016 finden vom 8. bis 11. März statt. Was sind dieses Jahr die heissen Themen?

Jürg Lehni: Das Swiss E-Government Forum behandelt die Herausforderungen der digitalen Transformation. Digita­lisierung von Verwaltungsleistungen, neue Kommunika­tionsmöglichkeiten und elektronische Identitäten stehen im Zentrum. Am Swiss E-Health Forum dreht sich alles um das elektronische Patientendossier (EPDG). Wo steht man hier, und was muss bei der Umsetzung beachtet werden?

Die ersten beiden Tage findet das Swiss E-Government Forum statt. Der 8. März wird mit dem Slogan "E-Society bereits heute Realität" angepriesen. Was hat es damit auf sich?

Die E-Society ist mancherorts bereits Realität. Sie bringt Herausforderungen für die Verwaltung, die wir beleuchten. Wir behandeln auch das Spannungsfeld zwischen Anspruch und Realität der neuen E-Government-Strategie.

Am 9. März lautet das Motto "Digitalisierung von Verwaltungsleistungen durch Make oder Buy". Was erwartet die Teilnehmer?

Der Trend zur Konzentration auf wenige Kernaufgaben und der steigende Kostendruck führen dazu, dass sich immer mehr Verwaltungen entscheiden, Funktionen und Prozesse an externe Dienstleister auszulagern. Wir beantworten unter anderem, wann das sinnvoll ist, und für welche Bereiche sich dieses Vorgehen eher weniger empfiehlt.

Auf welchen Vortrag am E-Gov-Forum freuen Sie sich besonders?

Alle Referate werden spannend. Das Forum ist eine Innovations- und Problemlösungsplattform für Fachverantwortliche. Die Referate geben Antwort auf praxisrelevante Fragen und zeigen Lösungsmöglichkeiten auf.

Am 10. März behandelt das Swiss E-Health Forum "Implikationen auf die Unternehmensstrategie". Was heisst das genau?

Das EPDG bringt nicht nur in der Umsetzung Herausforderungen und Chancen mit sich. Vor allem auf strategischer Ebene müssen zahlreiche richtungsweisende Entscheide gefällt werden, die die Einführung oder Erweiterung von E-Health vorantreiben. Die wichtigsten Fragen zu diesem Themenbereich werden wir diskutieren.

Am 11. März geht es um die "konkrete Operationalisierung und Umsetzung". Wird es Tipps für Unternehmen geben, um ihre E-Health-Strategie umzusetzen?

Ja, es wird Erfahrungsberichte und eine Checkliste für die Umsetzung für Besucher geben. In Solution-Präsentationen werden zudem konkrete Anwendungen vorgestellt.

Was erhoffen Sie sich vom diesjährigen Swiss E-Health Forum?

Wir hoffen, dass wir zusammen mit den Teilnehmenden Probleme erfassen und analysieren können. Nicht zuletzt wollen wir auch eine Lösungsplattform bieten.

Welche Themen müssen die E-Health-Akteure nun anpacken?

In Bezug auf das EPDG gibt es noch viele offene Fragen. Besonders bezüglich der Umsetzung gibt es viele Unsicherheiten. Diese müssen nun mit der Unterstützung aller E-Health-Akteure aus dem Weg geräumt werden, damit der Teilnahme am System nichts mehr im Weg steht.

Welche Hürden gibt es dabei zu überwinden?

Viele stationäre Institutionen sind noch nicht bereit, elektronische Dokumente bereitzustellen. Insbesondere Pflegeheime und kleinere akutsomatische Spitäler. Das muss sich ändern, da auch sie am EPDG teilnehmen müssen.

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