Editorial

Eine Frage, viele Antworten

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von Coen Kaat
Coen Kaat, stv. Redaktor des IT-Markts (Source: Netzmedien)
Coen Kaat, stv. Redaktor des IT-Markts (Source: Netzmedien)

Beamer oder Displays? Diese Frage geistert schon seit geraumer Zeit durch die Professional-AV-Branche – insbesondere im Bereich Digital Signage. Lange war das Preisschild einer der wichtigsten Argumente in der Diskussion – möglicherweise auch, um persönliche Vorlieben zu verschleiern. Für das gleiche Geld konnte man früher jedenfalls mit Projektoren grössere Bilder darstellen.

Doch diese fragile Balance zwischen Projektoren und Bildschirmen kippte. Neue und verbesserte Display-Technologien sowie sinkende Preise brachten Displays schliesslich auch in die Domänen, die bisher eher Projektoren vorbehalten waren. Der Projektor im Meetingraum etwa weicht zusehends dem interaktiven Whiteboard. Und LG will nun eine LED-Signage-Lösung in das Sitzungszimmer bringen.

Vergangenes Jahr schickte Samsung sogar die ersten Kinoprojektoren in den Ruhestand. Im Kino Arena Sihlcity in Zürich installierte der Hersteller einen hochauflösenden 10,24 x 5,4 Meter grossen LED-Bildschirm. Weitere sollen folgen.

Beamer oder Displays? 2018 schien die Frage, die eigentlich keine Antwort haben sollte, schon fast beantwortet. Da erstaunt es umso mehr, dass Mike Blackman, Managing Director der ISE, Projection Mapping als "das" Thema der diesjährigen ISE bezeichnete. Die Fachmesse zeigt jedes Jahr, wohin sich die Branche bewegt: die neuesten Produkte, Technologien und Trends. Und alles kompakt in den 15 Hallen des Messezentrums RAI in Amsterdam.

Beim Projection Mapping werden Beamer genutzt, um dreidimensionale Objekte zu beleuchten. Die projizierten Bilder passen sich dabei der Oberfläche der beleuchteten Objekte an. Dies ermöglicht den Anwendern viel mehr kreativen Spielraum. Entsprechend wird die Technik auch mehr im kreativen Bereich eingesetzt. An der ISE etwa enthüllte Projektionskünstler Bart Kresa sein jüngstes Kunstwerk. Dieses stand während der ISE vor dem Messegelände. Insgesamt vier PT-Laserprojektoren beleuchteten die Skulptur namens Sviatovid. Die Geräte lösten in 4k auf und strahlten mit einer Leuchtkraft von je 30 000 Lumen.

In den Hallen selbst zeigten unter anderem Panasonic und Epson, was mit Projection Mapping möglich ist. Panasonic zauberte Kleider, die nicht da waren, an Tänzer auf einer Bühne. Epson kreierte derweil ein "Wurmloch", durch das Besucher zum Stand des Herstellers gelangten.

Beamer oder Displays? Auf diese Frage gibt es wohl nicht nur eine Antwort, sondern so viele wie es Projekte im Bereich Digital Signage gibt.

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