Schweizer App-Branche feiert Master of Swiss Apps 2016
Die Schweizer App-Branche hat im Zürcher Club Aura sich selbst und ihren Master gefeiert. SBB Mobile vNext ist die beste App des Jahres. Doch ein anderes Projekt lief den SBB fast den Rang ab. Eine Kategorie fällt nächstes Jahr weg.
Rund 350 Gäste aus der Schweizer ICT-Branche haben gestern im Zürcher Club Aura den Master of Swiss Apps gekürt. Sieger wurde das SBB-Projekt Mobile vNext. Dieses hatte zuvor die Jury wie auch die Abonnenten des Netzwoche-Newsletters Netzticker überzeugt.
Der SBB-Siegeszug führte das Team der SBB und der Agentur Ubique Innovation über die Stationen Gold in der Kategorie Design, Gold in der Kategorie Usability, Silber in der Kategorien Functionality und User Experience und Bronze in der Kategorie Innovation. Doch kurz vor der Zieleinfahrt kreuzte Versicherer CSS den Weg der SBB.
Das Publikum im Saal, das immerhin ein Drittel der Stimmen zur Master-Wahl beisteuerte, wählte das App-Projekt "myCSS" zum Sieger. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zeichnete sich ab. Am Ende erreichte aber der SBB-Zug den finalen Halt Master of Swiss Apps 2016.
CSS knapp hinter den SBB
Das zweitplatzierte CSS-Team darf sich dennoch zu den grossen Siegern des Abends zählen. Das App-Projekt vereinte nicht nur die meisten Publikumsstimmen auf sich.
Das Projekt von CSS und den Agenturen Notch Interactive sowie Inside Solutions räumte Gold in den Kategorien Business und User Experience ab sowie Silber für Design, Functionality und Usability.
"Sarah" holt Gold beim Jahresthema Internet of Things
Die Organisatoren von Best of Swiss Apps rückten dieses Jahr das Thema Internet of Things ins Rampenlicht. Ralf Günthner ist Head of Industrial IoT und Industrie 4.0 bei Swisscom. Er leitete als Jurypräsident die Bewertung der eingereichten Projekte in der Kategorie Internet of Things. In einem Referat hob er die allgemeine Bedeutung des Themas für die Wirtschaft der Schweiz hervor.
Der zweite Referent, der Unternehmer und IoT-Experte Thomas Amberg, zeigte verschiedene praktische Beispiele von Schweizer Start-ups und Interessengruppen auf. Die Trophäe in der Kategorie Internet of Things schnappte sich das Team hinter der Smarthome-App "Sarah", das Unternehmen Hubware und die Agentur Apps with love. Mit der Applikation verfügen Anwender quasi über eine Universalfernbedienung für die Geräte in ihrem Haus, egal ob Stereoanlage oder Heizung.
App-Branche wird erwachsen
Best of Swiss Apps will das Schweizer App-Ökosystem fördern. Deshalb lobte die Organisation auch einen Preis für kleine, unabhängige Entwickler aus. Doch die Zeiten, in denen ein Teenie im Alleingang eine App im Millionenwert in den Appstore stellte, scheinen vorbei zu sein.
Die Qualität der Apps sei in den letzten Jahren gestiegen und damit auch die Professionalität und die Anforderungen an Entwickler, sagte Juror Christof Zogg. In den letzten Jahren sei die Zahl der Einreichungen in der Kategorie Young & Wild zurückgegangen. Die Branche wurde erwachsener. Deshalb werde es ab dem nächsten Jahr diese Kategorie nicht mehr geben. Den letzten Sieg in der Kategorie Young & Wild holte Marco Krapf. Er erhielt Gold mit seinem Geschicklichkeitsspiel Cave Zen. Leider war der Sieger nicht im Saal und konnte den Preis nicht entgegennehmen.
Sieg gefeiert
Im Anschluss an die Masterwahl liessen es die Auftraggeber und Agenturen krachen und feierten ihre Erfolge bis tief in die Nacht hinein. So auch das Team des Siegerprojekts SBB Mobile vNext. Sie treten die Nachfolge von "Paymit", das im vergangenen Jahr zum Master gewählt wurde.
Die Projekte in der Übersicht
Auf der Shortlist waren 47 Projekte, die von der Jury in der Vorjurierungsphase als interessant und preiswürdig eingestuft wurden. Insgesamt wurden 219 Projekte in 11 Kategorien eingereicht. Alle eingereichten Projekte gibt es hier in der Übersicht.
Die Masterkandidaten auf einen Blick:
FAIRTIQ
FC Basel 1893 – Nachwuchs-Apps
Gottardo 2016
Houston
Late Shift
myCSS App
Sarah – All in one Smarthome-System
SBB Mobile vNext
Skyguide Zermatt
Teleboy TV
Die Werkschau der Schweizer App-Economy
Bei Best of Swiss Apps dreht sich alles um die Schweizer App-Economy. Eine Jury aus Experten begutachtet die eingereichten Projekte. Ziel der Veranstalter Simsa und Netzmedien ist es, analog zu Best of Swiss Web mit einer jährlichen Werkschau die besten Schweizer Projekte auszuzeichnen.