Paradise Papers

Kreml-nahe Unternehmen finanzieren Facebook und Twitter

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Die Auswertung der Paradise Papers beleuchtet die Finanzen bekannter IT-Firmen. Twitter und Facebook sollen in ihren Anfangstagen Geld von kreml-nahen Unternehmen erhalten haben. Apple ist derweil auf der Suche nach Steuerfreiheit.

(Source: Walkerssk/pixabay.com/CC0 Creative Commons)
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Die IT-Branche bleibt von den Schlagzeilen um die "Paradise Papers" nicht verschont. Wie die Onlinemagazine "t3n" und "Heise News" berichten, hätten Facebook und Twitter nach der Gründung Gelder aus Quellen erhalten, die dem russischen Staatsapparat nahe stehen.

Investor als Mittelsmann

Im Zentrum steht der Investor Juri Milner, der Twitter und Facebook in ihren Anfängen Geld beschafft habe, schreibt t3n. Einen Teil davon habe er von der russischen Bank VTB und dem Energieriesen Gazprom erhalten. Unternehmen, die dem Kreml nahestünden. Das Kapital sei über Briefkastenfirmen und Offshore-Fonds an die US-Start-ups gelangt.

Laut t3n hätten die Geldgeber versucht, auf diese Weise die Transaktionen zu verschleiern. Milner sieht darin kein Vergehen. "Es ist nicht mehr als ein Geschäft", zitiert t3n den Investor. "Wir bekommen Geld, und wir stecken es in Facebook, in Twitter. Wir verdienen Geld für unsere Partner, und wir geben ihnen Geld zurück.“

Auf der Suche nach Steueroasen

Auch der Name Apple taucht in den Paradise Papers auf, wie Heise News berichtet. Das Unternehmen habe nach Standorten gesucht, an denen "offiziell garantiert keine Steuern anfallen." Dies gehe aus internen Mails hervor.

Trotz der Aussage von CEO Tim Cook, "der größte Steuerzahler der Welt" zu sein, sei Apple auf der Suche nach einem völlig steuerfreien Geschäftssitz. Dieses Vorgehen sei zwar nicht gegen das Gesetz, das US-Unternehmen erhalte dafür aber viel öffentliche Kritik.

An der Enthüllung der Paradise Papers waren mehrere Medienhäuser aus der ganzen Welt sowie das "Netzwerk investigativer Journalisten" (ICIJ) beteiligt. In einem Jahr Recherche brachten sie laut Heise News 13,4 Millionen Dokumente aus Steueroasen ans Tageslicht, die über Kapitalverkehr und Steuervermeidungsstrategien Auskunft geben. In den Dokumenten tauchten die Namen von mehr als 120 Politikern aus fast 50 Ländern auf.

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