IBM übernimmt Infrastrukturbetrieb für Avaloqs Cloud-Angebot
Avaloq migriert sein As-a-Service-Angebot in eine Cloud, die von IBM betrieben wird. Mitarbeiter aus den Avaloq-Rechenzentren wechseln zum US-Unternehmen. Weitere Teile von Avaloqs IT sollen folgen.
IBM und Avaloq haben angekündigt, zusammen eine "Swiss Banking Cloud" aufzubauen. Im Rahmen der Partnerschaft werde das US-Unternehmen dem Schweizer Hersteller von Bankensoftware seine Private-Cloud-Infrastruktur für den Betrieb des As-a-Service-Angebots von Avaloq bereitstellen. Zudem sei geplant, im Rahmen einer Hybrid-Cloud-Umgebung weltweiten Zugriff auf Cloud-Ressourcen zu ermöglichen, schreiben die beiden Partner in einer Mitteilung. In "naher Zukunft" sollen auch andere Regionen und Unternehmensteile von Avaloq in die Cloud wechseln.
Durch die Kooperation kommt es zum Umbau. IBM übernimmt gemäss Mitteilung die Avaloq-Mitarbeiter in den Rechenzentren Zürich und Lugano. Sie sollen aber an ihren bisherigen Standorten weiterarbeiten. Die Private-Cloud-Infrastruktur und das neue Betriebsmodell seien "mit den rechtlichen Vorgaben in Bezug auf Banken in der Schweiz vollständig konform", heisst es weiter.
Avaloq reagiert auf Cloud-Trend in der Finanzwelt
Mit dem Schritt reagiere Avaloq auf den Trend hin zu Managed Services und Cloud-Angeboten in der Finanzwelt, schreibt CEO Jürg Hunziker in der Mitteilung. "Diese Initiative fördert die Standardisierung und Automatisierung in der Finanzbranche und entspricht der Vision von Avaloq, die Finanzbranche in die Lage zu versetzen, auf hocheffiziente und rechtlich einwandfreie Weise Kundenerlebnisse auf dem neuesten Stand der Technik zu schaffen."
Für IBM habe man sich entschieden, da das Unternehmen "langjährige Erfahrung in der Finanzbranche" habe, fügt Hunziker an. "IBM kann uns unter Einhaltung der jeweiligen rechtlichen Anforderungen weltweit die gleiche Unterstützung bieten."
"Die Servicebereitstellung für all unsere Bankkunden erfolgt aktuell über unsere Rechenzentren in der Schweiz in Verbindung mit einer speziellen Netzwerkinfrastruktur für Schweizer Banken (BSNI), die den Zugriff von ausserhalb der Schweiz verhindert", beschreibt Christian Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung IBM Schweiz, das System.
Neue Kunden ab 2018, bestehende im kommenden Jahr
Die Swiss Banking Cloud soll nach Angaben der beiden Hersteller ab dem zweiten Halbjahr 2018 für die Einbindung neuer Software-as-a-Service- und Business-Process-as-a-Service-Kunden von Avaloq in der Schweiz verfügbar sein. Die Migration bestehender Kunden auf die neue Plattform soll in der ersten Jahreshälfte 2019 vonstatten gehen.
"Avaloq arbeitet eng mit seinen Kunden zusammen, um einen problemlosen Übergang zu ermöglichen“, verspricht Tobias Unger, Regional Manager CH/FL bei Avaloq.