Update: Threads ist nun auch in der Schweiz verfügbar
Die von Meta entwickelte Plattform Threads ist seit dem 14. Dezember in Europa verfügbar. Inzwischen stehen die entsprechenden Apps auch in den Schweizer App-Stores von Android und Apple zum Download bereit.
Update vom 14. Dezember 2023: Der Countdown ist abgelaufen. Seit 12 Uhr mittags am 14. Dezember 2023 ist Threads auch für User in Europa verfügbar. Somit lässt sich der Kurznachrichtendienst aus dem Hause Meta nun auch in der Schweiz öffnen. Schweizer Nutzerinnen und Nutzer können nun Beiträge andere User sehen, liken und kommentieren sowie eigene Threads erstellen - Voraussetzung ist ein bestehender Instagram-Account. Threads ist in der Schweiz über Google Play und den App-Store von Apple sowie über den Browser verfügbar.
Threads ist in der Schweiz gestartet. (Source: Screenshot)
Update vom 11. Dezember 2023:
Countdown auf Threads deutet auf baldigen Launch in Europa hin
Der Start des Kurznachrichtendienstes Threads von Meta in der EU scheint kurz bevor zu stehen. Zumindest deutet ein Countdown auf den 14. Dezember als Launchdatum hin, wie "Persoenlich.com" schreibt. Nutzer würden seit Freitag auf der Threads-Website einen Countdown zu sehen bekommen, der am 14. Dezember auslaufen soll. Auch User aus der Schweiz bekommen diesen Countdown zu sehen.
Eine offizielle Ankündigung eines Starts gab es aber nicht, wie es weiter heisst. So bleibe es auch unklar, ob Threads in der EU eventuell andere Funktionen haben könnte als in anderen Ländern. Mit Blick auf die EU-Regeln könnte es etwa die Option geben, Threads nur zum Lesen von Beiträgen zu nutzen, ohne eigene Posts schreiben zu können, heisst es unter Berufung auf das "Wall Street Journal".
Update vom 31. Juli 2023:
Threads verliert Hälfte seiner User
Seit etwas weniger als einem Monat ist die Twitter-Alternative Threads aus dem Hause Meta nun online. Mehr als die Hälfte aller ursprünglichen Nutzerinnen und Nutzer hätten die Plattform seitdem verlassen, berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf Meta-CEO Mark Zuckerberg. "Wenn sich mehr als 100 Millionen Menschen anmelden, wäre es natürlich grossartig, wenn alle oder auch nur die Hälfte von ihnen dabei bleiben würden. So weit sind wir aber noch nicht", erklärte Zuckerberg demnach auf einer internen Firmenveranstaltung.
Der CEO halte den Rückgang der User-Zahlen jedoch für normal, schreibt Reuters. Sobald die App mehr Features erhalte, darunter eine Desktop-Version sowie eine Suchfunktion, erwarte er eine höhere Nutzerbindung auf der Plattform, die als Alternative zu Twitter respektive "X" fungieren soll.
Originalmeldung vom 7. Juli 2023:
Threads ist gestartet und Twitter droht bereits mit Klage
Metas Twitter-Kopie ist am 6. Juli gestartet. Die an Instagram angebundene App namens Threads ist in über 100 Ländern verfügbar, die Schweiz und EU-Staaten zählen jedoch nicht dazu. Grund dafür sind die in Europa geltenden Datenschutzrichtlinien, wie unter anderem "SRF" berichtet. Die Android- und iOS-App sammle Gesundheits- und Finanzdaten, aber auch Browserverläufe, Standortangaben, Kontaktdaten oder Einkäufe der Nutzerinnen und Nutzer. Da diese Daten plattformübergreifend zusammengeführt werden, beispielsweise mit Instagram-Nutzungsdaten, verstosse die App gegen die DSGVO.
Laut Meta ist Threads dazu da, kurze Textnachrichten zu teilen und sich an öffentlichen Diskussionen zu beteiligen. Beiträge können bis zu 500 Zeichen lang sein und Links, Fotos sowie Videos von bis zu 5 Minuten Länge enthalten. Anmelden können sich Nutzerinnen und Nutzer mit ihrem Instagram-Konto. "Wir arbeiten daran, Threads bald mit den offenen, interoperablen sozialen Netzwerken kompatibel zu machen, von denen wir glauben, dass sie die Zukunft des Internets gestalten können", schreibt Meta.
Die neue App sieht Twitter zum Verwechseln ähnlich. (Source: Meta)
Das möchte der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern erreichen, indem er Threads mit dem dezentralisierten sozialen Netzwerkprotokoll Activitypub kompatibel macht. Laut Meta könnten Nutzer und Nutzerinnen anderer Apps, die mit Threads kompatibel sind, so mit Threads-Usern interagieren, ohne selbst ein Konto zu besitzen. Dieses Vorhaben kündigte der Konzern bereits einige Monate vor dem Start der App an, wie Sie hier nachlesen können.
Twitter droht mit Klage
Laut "Reuters" verzeichnete Threads nach 18 Stunden Betrieb bereits 30 Millionen Anmeldungen. In den USA und Grossbritannien war Threads am Starttag die beliebteste Gratis-App im App Store.
Weniger beliebt ist Threads bei Twitter-Besitzer Elon Musk. Noch am selben Tag, an dem die neue App lanciert wurde, erhielt Meta ein Schreiben von Twitter-Anwalt Alex Spiro. In diesem droht Twitter Meta an, das Unternehmen wegen seiner neuen Plattform zu verklagen, wie es im Bericht heisst.
In dem Schreiben wird Meta vorgeworfen, ehemalige Twitter-Mitarbeitende eingestellt zu haben, die Zugang zu Geschäftsgeheimnissen und anderen streng vertraulichen Informationen von Twitter hatten und haben. "Twitter beabsichtigt, seine Rechte an geistigem Eigentum strikt durchzusetzen, und fordert Meta auf, sofortige Schritte zu unternehmen, um die Nutzung von Geschäftsgeheimnissen und anderen streng vertraulichen Informationen von Twitter einzustellen", zitiert der Nachrichtendienst aus dem Brief. Meta konterte darauf, dass niemand aus dem Threads-Team für Twitter gearbeitet habe.
Competition is fine, cheating is not
— Elon Musk (@elonmusk) July 6, 2023
"Wettbewerb ist gut, Betrug nicht", schreibt Elon Musk auf Twitter.
"Reuters" stuft die Wahrscheinlichkeit, dass Twitter mit einer Klage wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen erfolgreich sein wird, jedoch als gering ein. Dafür bräuchte Twitter viel mehr Details als die im schreiben erwähnten Vorwürfe, heisst es.
So klappt's trotzdem in der Schweiz
Mit einem Workaround können Interessierte in der Schweiz Threads trotz allem nutzen. Wie "20 Minuten" berichtet, lässt sich die App mithilfe eines VPN installieren. Wichtig ist hierbei, dass die neu gewählte Region ausserhalb der EU liegt. Am besten wähle man die USA. Eventuell müssen Nutzerinnen und Nutzer vor dem Herunterladen erst noch die Daten des Play Stores oder App Stores löschen.
Für Android-Nutzer und Nutzerinnen gebe es noch eine einfachere Methode. Sie können die App laut "20 Minuten" online im Browser als APK-Datei herunterladen. Dazu müssten sie lediglich nach "APK Threads Instagram", suchen.
Apropos Meta: Der Konzern gab vor Kurzem einen Einblick, wie seine Newsfeed-KI arbeitet. So zeigte Meta, wie ausgewählt wird, was Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook und Instagram vorgeschlagen wird. Zudem will das Unternehmen öffentliche Daten für Forschende zur Verfügung stellen. Mehr dazu erfahren Sie hier.