Dropbox will die Apps erobern
Mit "Datastore" können Apps für Tablets und Smartphones ohne Datenverlust zwischen online und offline wechseln. Die von Dropbox an der Entwicklerkonferenz vorgestellte Programmierschnittstelle erlaubt die Entwicklung von Apps, die sich auch ohne Internetverbindung nutzen lassen. Ganz uneigennützig ist der Vorstoss aber nicht.
Zugpendler kennen die Situation bestens: Während sie gerade ihre Lieblings-App auf dem Smartphone nutzen, geraten sie in ein Funkloch, und vorbei ists mit Arbeiten, Spielen oder Lesen. Nur wenige Apps, die Daten online speichern, funktionieren ohne Internetverbindung.
Dem will Dropbox mit dem Datastore-API abhelfen. Die an der Entwicklerkonferenz DBX vorgestellte Programmierschnittstelle erlaubt die Speicherung von App-Daten unabhängig von einer Internetverbindung. Je nach Situation werden die Daten online oder lokal auf dem Gerät abgelegt und bei verfügbarer Verbindung wieder synchronisiert. Um diesen komplexen Vorgang muss sich der App-Entwickler nicht kümmern, es reicht, wenn er die Datenspeicherung über das Datastore-API vornimmt. Bei diesen Daten kann es sich um beliebige Informationen der App handeln, also beispielsweise Einstellungen, Kontakte oder ein Dokument, das der Benutzer gerade bearbeitet. Die Schnittstelle lässt sich auch nutzen, um Daten einer App zwischen verschiedenen Geräten und Plattformen zu synchronisieren.
Dropbox als Alles-Speicher
Die Idee hinter dem Datastore-API ist bestechend und dürfte einem echten Bedürfnis vieler App-Anwender entsprechen. Denn eine leistungsfähige Internetverbindung ist längst nicht überall verfügbar. Allerdings ist die Initiative von Dropbox nicht ganz uneigennützig. Denn Synchronisation und Datenspeicherung laufen über den eigenen Online-Speicherdienst. Das bedeutet, dass der Benutzer einer App über ein Dropbox-Konto verfügen muss, will er in den Genuss von Offline-Speicherung und Datensynchronisierung kommen. Damit will der Online-Speicherdienst auch die Kundenbasis verbreitern.
Gegenwärtig zählt Dropbox gemäss eigenen Angaben rund 175 Millionen Benutzer, die täglich über eine Milliarde Dokumente speichern. Mit dem Datastore-API will sich Dropbox zur bevorzugten Speicherplattform für Apps entwickeln – ein hoch gestecktes, aber überaus lukratives Ziel.