Pharmazulieferer zieht Bilanz

Update: Cyberangriff schmälert Siegfrieds Umsatz

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von Maximilian Schenner und René Jaun und cwa, ml

Der Schweizer Pharmazulieferer Siegfried ist im Frühling Opfer eines Cyberangriffs geworden. Kundendaten wurden dabei nicht gestohlen. Der Ausfall der Systeme schmälert jedoch den Umsatz im Geschäftsbereich Drug Substances.

(Source: Choo Studio / shutterstock.com)
(Source: Choo Studio / shutterstock.com)

Update vom 20.8.2021: Die Cyberattacke auf das Schweizer Pharmaunternehmen Siegfried drückt auf den Umsatz. Insbesondere im Bereich Drug Substances mit seinen langen Produktionszyklen sei es zu spürbaren Verzögerungen gekommen, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung zu seinen Halbjahresergebnissen. Im Vergleich zur Vorjahresperiode sei der Umsatz in diesem Bereich um 5,4 Prozent rückläufig. Dennoch erwartet Siegfried für das aktuelle Geschäftsjahr ein Wachstum in diesem Bereich.

In der Mitteilung zeigt sich Siegfried zufrieden mit der Reaktion auf den Cyberangriff: Die Rückkehr zum Normalbetrieb sei zügig geglückt, "dank eines entschlossenen und effizienten Krisenmanagements und des enormen Einsatzes insbesondere der Mitarbeitenden der IT-Abteilungen, aber auch vieler anderer Mitarbeitenden auf allen Standorten". Die Auswirkungen auf das Tagesgeschäft habe man so in Grenzen halten können.

Update vom 31. Mai 2021: Siegfried fährt die Produktion nach dem Cyberangriff am Pfingstwochenende wieder hoch. Dies teilt der Schweizer Pharmazulieferer mit. Einige Standorte hätten den Betrieb bereits vergangene Woche wieder aufgenommen, weitere sollen in den nächsten Tagen folgen. Der Fokus der Arbeiten habe zunächst auf den produktionsnahen Systemen gelegen, in der abschliessenden Phase würden auch die übrigen wiederhergestellt.

Nach aktuellem Stand der Aufarbeitung geht die Pharma-Gruppe davon aus, dass keine Kundendaten gestohlen wurden. Die forensische Untersuchung sei "weit fortgerschritten". Die vollständige Bereinigung werde noch einige Tage in Anspruch nehmen, heisst es weiter. Bleibende Schäden an IT-Infrastruktur, IT-Systemen und Anlagen seien nicht zu erwarten. Siegfried rechnet infolge des Angriffs mit Volumen- und Umsatzausfällen im ersten Halbjahr.

Originalmeldung vom 26. Mai 2021: Schweizer Pharmafirma wird Opfer einer Cyberattacke

Das IT-Netzwerk der Siegfried Gruppe war in der Nacht auf den 21. Mai 2021 Ziel eines Angriffs mit Schadsoftware. Dies geht aus einer Mitteilung des Schweizer Pharmazulieferers hervor. Das Unternehmen habe daraufhin an mehreren Standorten die Produktion zurückgefahren, Netzwerkverbindungen unterbrochen und sämtliche IT-Systeme untersucht. Die Sicherheit der Mitarbeitenden sowie aller Produktionsanlagen sei stets gewährleistet gewesen, versichert Siegfried. Aufgrund des Ausfalls werde es an mehreren Standorten zu Produktionsunterbrechungen kommen.

Siegfried arbeite derzeit mit externen Spezialisten für IT-Infrastruktur und -Sicherheit zusammen. Mittlerweile habe man die Ursache ausmachen und mit der Wiederherstellung der Systeme beginnen können. Die Frage, wann die IT-Systeme wieder voll funktionsfähig sein werden, sei derzeit noch zu klären.

Ende April wurde auch Swiss Cloud Computing Opfer einer Cyberattacke. Mehrere Kunden des Unternehmens waren betroffen, darunter auch Sage Schweiz. Mittlerweile sind die Dienste des Anbieters wieder im Normalbetrieb - mehr dazu lesen Sie hier.

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