Das Leid der PC-Krise

Intel outside: Chiphersteller will 5 Prozent seiner Stellen streichen

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Intel richtet sich neu aus. Als Folge der schlechten Umsätze im PC-Gechäft will der Konzern im Laufe dieses Jahres 5000 Arbeitsplätze streichen. Chips für Tablets sollen dem Hersteller stattdessen zu neuem Glanz verhelfen. 40 Millionen Tablet-Chips will Intel dieses Jahr verkaufen und das anscheinend um jeden Preis.

Die sinkenden Umsätze im PC-Geschäft machen Intel zu schaffen. Der Chiphersteller will in diesem Jahr deshalb weltweit rund 5 Prozent seiner Stellen abbauen. Damit werden mehr als 5000 der insgesamt 107'000 Arbeitsplätze wegfallen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Der Hersteller kündigte die Massnahme nur wenige Tage nach Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2013 an. Angesichts des auf 2,6 Milliarden US-Dollar gestiegenen Gewinns mag der Stellenabbau deshalb seltsam anmuten. Der Blick auf den Umsatz im PC-Geschäft schafft jedoch etwas mehr Klarheit: Intel büsste hier rund 10 Prozent ein.

Unternehmenssprecher Chris Krauter bestätigte den Stellenabbau gegenüber Reuters. "Der Abbau ist Teil einer Neustrukturierung unserer Belegschaft, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden." Intel wolle sich künftig mehr auf schneller wachsende Bereiche wie Server, Low-Power-Chips und Tablets konzentrieren.

Mit Subventionen in den Tablet-Markt einkaufen

Vor allem im Mobilbereich will Intel Versäumtes nachholen. Den Trend zu Smartphones und Tablets habe der Hersteller verschlafen, wie Intel-Verwaltungsratschef Andy Bryant unlängst zugegeben hatte.

Nun will will Intel seine Produktion von Tablet-Chips in diesem Jahr nicht weniger als vervierfachen. Von 10 Millionen im vergangenen Jahr auf 40 Millionen Einheiten in diesem. Für dieses ehrgeizige Ziel soll der Einbau von Intels Tablet-Chips subventioniert werden. Intel übernimmt Teile der Fertigungskosten und reduziert dadurch seine Bruttomarge um 1,5 Prozent. Der Konzern kauft sich wortwörtlich in den Markt ein.

Ein weiterer "Schönheitsfehler" des Herstellers steht in Chandler, Arizona. Die Fab 42 ist eine von Intels teuersten neuen Anlagen – 5,2 Milliarden Dollar kostete der Bau – und sollte 1000 neue Jobs für die Region schaffen. Intel kann die Fabrik jedoch nicht auslasten und lässt sie ungenutzt. Die Produktion sollte Ende 2013 beginnen.