Elevator-Pitch bei der Bundeskanzlerin
Bundespräsident Johann Schneider-Ammann und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel trafen sich an der Cebit in Hannover. Die Redaktion war vor Ort.
Am zweiten Tag der Cebit haben Bundespräsident Johann Schneider-Ammann und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel dem Swiss Pavilion ihre Aufwartung gemacht. Geschützt durch Polizei und Bodyguards bahnten sich die beiden Spitzenpolitiker ihren Weg durch die Halle 6 zum Stand D30, dem Zentralstand des Gastlandes Schweiz an der Cebit 2016.
Ständerat und Noch-ICT-Switzerland-Präsident Ruedi Noser begrüsste die deutsche Kanzlerin und den Präsidenten der Schweizer Eidgenossenschaft und war sichtlich Stolz. Zur Erinnerung: Rund fünf Jahre Aufbauarbeit, Diskussionen und Lobbying waren nötig, bis es schliesslich Mitte 2015 überraschend mit der Zusage der Messe klappte und die Schweiz Gastland der Cebit werden durfte.
Ganz in der Tradition der Schweizer Wirtschaftspolitik wurde der Gastland-Auftritt aus den Kassen der Privatwirtschaft finanziert, was auch Bundespräsident Schneider-Ammann betonte. Im Vergleich zu anderen Gastländern wie etwa Polen oder China rührten die Schweizer Aussteller dabei schweizerisch bescheiden mit deutlich kleinerer Kelle an.
Sympathisch, frisch, kompetent
Doch das tat der Qualität des Schweizer Auftritts an der Cebit offenbar keinen Abbruch. Als «sympathisch», «frisch», und «kompetent» beschrieben von der Redaktion befragte Messebesucher die Schweizer Präsenz am Zentralstand der Messe. Ausserdem waren Schweizer Aussteller wie schon in früheren Jahren im Swiss Pavilion Communication & Networks in Halle 13 und am SIPPO-Gemeinschaftsstand von Switzerland Global Enterprise präsent.
Die Route des traditionellen Cebit-Rundgangs der deutschen Bundeskanzlerin führte dann allerdings nur zu drei Ausstellern auf dem Schweizer Zentralstand. Merkel liess sich von Post-CEO Susanne Ruoff erklären, welche Digitalisierungsinitiativen in ihrem Konzern zurzeit aktuell sind. Six-CEO Urs Rüegsegger zeigte der Bundeskanzlerin, wie Paymit funktioniert, und am Stand der ETH schwärmte ETH-Präsident Lino Guzzella von den vielen deutschen Ingenieuren, welche die ETH bereicherten.
Start-ups präsentieren Geschäftsideen
Noch vor dem Standrundgang hatten drei Schweizer Start-ups – allesamt ETH-Spin-offs – die Gelegenheit, in fünf Minuten ihre Geschäftsidee vorzustellen.
Nexiots CEO Christoph Wartmann präsentierte die von seinem Unternehmen entwickelte industrielle IoT-Anwendung: ein Trackingsystem, das es ermöglichen soll, etwa Schiffscontainer in Echtzeit zu überwachen. Der Clou am Tracking-Device: Es muss nicht aufgeladen werden und soll zehn Jahre halten. Den Strom beziehe es aus Solar- und Vibrationsenergie.
Andreas Slotosch vom Unternehmens-Messaging-Start-up Beekeeper zeigte der Bundeskanzlerin, wie sein Unternehmen die interne Unternehmenskommunikation vereinfachen kann. Besonders geeignet sei das Messaging-System, wenn die meisten Mitarbeitenden nicht an einem Computer arbeiten, aber dennoch effizient und strukturiert mit ihnen kommuniziert werden soll. Etwa in der Hotellerie.
Als drittes Start-up präsentierte Elias Kleimann Wingtra. Der ETH-Spin-off entwickelte einen «Flugroboter», der senkrecht starten und landen kann, sonst aber fliegt wie ein Flugzeug. Reichweite: bis 60 Kilometer. Anwendungen sieht Kleimann etwa in der Vermessung und dem Monitoring landwirtschaftlicher Nutzflächen.