"Entscheidend ist für uns der Effizienzgewinn durch die IT"
Nach zehn Jahren hat die Stadt Zürich Anfang Juli dieses Jahres wieder eine IT-Strategie verabschiedet. Sechs strategische Strossrichtungen sollen die nächsten vier Jahre die Stadt-IT prägen. OIZ-Direktor Werner Breinlinger erklärt, was alles dahintersteckt.
Warum hat es zehn Jahre gedauert, bis Zürich eine neue IT-Strategie bekommen hat?
Werner Breinlinger: Die IT-Strategie aus dem Jahr 2006 mit ihren wichtigen Elementen Zentralisierung, Standardisierung und Kosteneindämmung behält nach wie vor ihre Gültigkeit. Sie regelt die Organisation der Informatik der Stadt Zürich. Die IT-Strategie 2016 ist eine Erweiterung aufgrund der technischen Entwicklung und der Bedürfnisse der Bevölkerung und der Stadtverwaltung.
Wie haben sich die Anforderungen an die Informatik in diesen zehn Jahren geändert?
Die Durchdringung unserer Gesellschaft mit IT ist noch stärker geworden. Das gilt für Anwendungen für die Stadtverwaltung oder auch für Applikationen für die Bevölkerung, etwa im E-Government-Bereich. Dazu kommt, dass viele Services mobil bedienbar und 24 Stunden am Tag verfügbar sein müssen.
Wieso ist die neue IT-Strategie auf einen Zeitrahmen von vier Jahren ausgelegt?
Vier Jahre sind für die aktuelle IT-Strategie aufgrund von Lifecycle-Überlegungen und der dynamischen Entwicklung der Branche ein sinnvoller Zeitrahmen.
Wer war alles an der Ausarbeitung der Strategie beteiligt?
Die Strategie wurde durch ein Projektteam mit Vertretern aus der OIZ und verschiedenen Departementen und Dienstabteilungen der Stadt Zürich erarbeitet. Verabschiedet wurde sie durch den Stadtrat.
Wie haben Sie die sechs Schwerpunkte der Strategie ausgewählt?
Die Definition der Stossrichtungen basiert auf der Analyse von IT-Trends und den Anforderungen an die IT der Stadt Zürich.
Gibt es eine Gewichtung der Punkte?
Es ist eher so, dass eine rigide Hierarchie der Schwerpunkte hinderlich wäre. Die Stossrichtungen beeinflussen sich gegenseitig und sind voneinander abhängig. Eine Abstimmung der Massnahmen zu den Stossrichtungen ist daher entscheidender als ihre Priorisierung.
Welcher Aspekt hat für Sie persönlich die höchste Priorität?
Entscheidend für mich ist nicht ein einzelner Aspekt der IT-Strategie, sondern dass wir mit Informatik einen Effizienzgewinn erreichen können.
Bisher ist die Finanzierung vieler Vorhaben noch nicht geklärt. Wer bezahlt was?
Die Finanzierung erfolgt über das ordentliche Budget und den normalen Budgetprozess der IT der Stadt Zürich.
Rechnen Sie mit Widerständen?
Nein. Die alte und die neue IT-Strategie sind in der Stadt Zürich breit abgestützt. Die IT-Strategie 2016 wurde mit Vertretern aus allen Departementen erarbeitet und vom Stadtrat bewilligt.
Mit welchen Partnern wollen Sie die neue Strategie umsetzen?
Innerhalb der Stadtverwaltung wird die Strategie von der OIZ in Kooperation mit den Dienstabteilungen und Departementen umgesetzt. Bei Bedarf arbeiten wir mit externen Spezialisten zusammen.