H wie Human Factors und Konsorten
Theorie: Fragt man bei der International Ergonomics Association (IEA) nach, was Human Factors bedeutet, bekommt man eine monströse Definition um die Ohren gehauen: "Human Factors (bzw. Ergonomie) ist die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Menschen und anderen Elementen eines Systems beschäftigt, sowie die berufliche Tätigkeit, welche die Theorie, Prinzipien, Daten und Methoden der Gestaltung anwendet, um das menschliche Wohlbefinden und die gesamte Systemleistung zu verbessern."
Realität: Die schlechte Nachricht also lautet: Bei der IEA hat offenbar noch niemand über die Bedeutung der Sprache für die Wechselwirkung zwischen Menschen und Organisationen nachgedacht. Die gute Nachricht: Ergonomie und Human Factors sind dasselbe. Konkret versucht die Ergonomie, ein Mensch-Maschine-System so zu gestalten, dass es effizient, komfortabel und sicher funktioniert. Zu einem solchen System gehören, grob gesagt, der Mensch seine Arbeitsumgebung und das Arbeitsinstrument. Nehmen wir ein Beispiel aus der IT: Bei einem PC-Arbeitsplatz bilden Raum, Bürostuhl und Arbeitstisch die Arbeitsumgebung. Im Prinzip kann man heute getrost auch den PC und seine Peripherie zur Umgebung zählen – das eigentliche Instrument ist ja meist die Software. Das wiederum führt uns zu einer Spezialdisziplin namens Software-Ergonomie. Sie beschäftigt sich exklusiv mit der Bedienerfreundlichkeit respektive (nach DIN) der Gebrauchstauglichkeit von Mensch-Computer-Schnittstellen. Womit wir wieder um drei synonyme Begriffe zu Human Factors reicher wären. Und wie meist, gibt es auch hierfür einen netten Anglizismus, nämlich die Usability. Alles klar?
Fazit: Egal, ob wir es Ergonomie, Human Factors, Bedienerfreundlichkeit, Gebrauchstauglichkeit oder Usability nennen – immer geht es darum, die Maschinen den Menschen anzupassen und nicht umgekehrt. Das lässt sich in letzter Konsequenz wohl nicht so bald erreichen. Aber es dient einer guten Sache, die sich UX nennt.