Verlust von 252 Millionen Dollar

Logitechs Übergangsjahr

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Logitech hat im vergangenen Jahr einen operativen Verlust von 252 Millionen Dollar erzielt. Mit Restrukturierungsmassnahmen soll es wieder aufwärts gehen.

Bracken P. Darrell, CEO von Logitech, musste einen starken Rückgang erklären. (Quelle: Netzmedien)
Bracken P. Darrell, CEO von Logitech, musste einen starken Rückgang erklären. (Quelle: Netzmedien)

Logitech hat heute zur Bilanzmedienkonferenz in Zürich geladen. CEO Bracken P. Darrell warf einen Blick zurück auf das Geschäftsjahr 2013, das bis Ende März dauerte. "2013 war ein unglaubliches Jahr des Wechsels" sagt Darrell und könnte damit ein Übergangsjahr mit vielen Wechseln und grossen Verlusten meinen.

Im Zuge der Restrukturierungsmassnahmen wurden oder werden zahlreiche Führungskräfte ausgetauscht und 590 Mitarbeiter mussten gehen. Die Schweiz sei jedoch nur gering vom Stellenabbau betroffen. Der Schweizer Zubehörhersteller erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,1 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor lag der Umsatz noch bei 2,3 Milliarden Dollar.

Von der Gewinn- in die Verlustzone

Daraus resultierte ein operativer Verlust von 252 Millionen Dollar. Ohne Abschreibungen und Restrukturierungskosten hätte allerdings ein operativer Gewinn von 8 Millionen Dollar herausgeschaut, bemerkt Darrell. Schlussendlich belief sich der Nettoverlust auf 228 Millionen Dollar. Im Geschäftsjahr 2012 war es noch ein Nettogewinn von 71 Millionen Dollar.

Das vierte Quartal 2013 schloss Logitech mit einem Umsatzminus von 12 Prozent auf 469 Millionen Dollar. Der operative Verlust belief sich im letzten Quartal des Jahres auf 37 Millionen Dollar und der Nettoverlust auf 36 Millionen Dollar. In der Vorjahresperiode konnte noch ein operativer Gewinn von 24 Millionen Dollar und ein Nettogewinn von 28 Millionen Dollar erzielt werden.

Europa ist schuld

Darrell sieht die Schuld für die Rückgänge beim schwachen PC-Geschäft. Mit Ausnahme der EMEA-Region habe sich das Retail-Geschäft aber stabilisiert. In Europa drücke vor allem die Wirtschaftskrise die Bilanz.

Für das Geschäftsjahr 2014 erhofft sich Logitech einen Umsatz von 2 Milliarden Dollar und einen operativen Gewinn von 50 Millionen Dollar. Dies will Darrell mit einer klaren Fokussierung erreichen. Einzelne Geschäftsfelder könnten aufgegeben werden, etwa das Geschäft mit Videosicherheitslösungen oder jenes mit Fernbedienungen.

Beliebte Tablet-Accessoires

Lifesize, den Anbieter für Videkonferenzlösungen wolle man jedoch behalten, dafür sei aber eine Redimensionierung nötig. Unified Communications sei ein potenter Markt. Stark auf Kurs ist Logitech mit Zubehör für mobile Geräte wie etwa für das iPad. Nun will Logitech auch Zubehör für Tablets von anderen Anbietern herstellen. Überhaupt will Darrell Logitech-Produkte schneller auf dem Markt sehen. Alle sechs Monate sollen neue Geräte im mobilen Bereich erscheinen.

Stark verlaufe auch das Geschäft im Gaming-Bereich. Und auch das Kerngeschäft mit PC-Accessoires wie Mäusen beispielsweise sei im vierten Quartal wieder positiver verlaufen als zuvor. Im Audiobereich kündigt Darrell neue, hochwertige Produktereihen an.