Symantec: Schweiz für Cyberkriminelle nicht interessant
Symantecs 16. Internet Security Threat Report hat im Zeitraum von Januar bis Dezember 2010 insgesamt 286 Millionen neue Bedrohungen entdeckt. Mobile Endgeräte und soziale Netzwerke sind immer beliebtere Ziele.
In der Schweiz hat sich die Lage im vergangenen Jahr statistisch leicht gebessert. Bei allen wichtigen Schadenskategorien ist ein sanfter Rückgang zu verzeichnen. Hat die Schweiz bei der Schadcode-Aktivität insgesamt im Jahr 2009 noch den 35. Platz belegt, so belegt das Land im weltweiten Vergleich im Jahr 2010 nur noch die Position 43.
Symantecs Virenjäger Candid Wüest kommentiert: "Die Schweiz ist in der Beliebtheit bei Cyberkriminellen weiter abgefallen. Spitzenreiter sind weiterhin die USA, gefolgt von China und neu Deutschland. Deutschland löste Brasilien vom dritten Platz ab und ist europaweit gar das Lieblingsland für Cyberkriminelle."
"Sicherheitsbewusstsein in der Schweiz gewachsen"
Die Verbesserung in der Schweiz führt Wüest auf mehrere Entwicklungen zurück: "Zum einen haben die Cyberkriminellen in anderen Ländern stärker agiert. Damit haben jene Länder einen grösserem Anteil an der gesamten Aktivität und statistisch die Schweiz überholt. Zugleich unternehmen die Internet Service Provider hierzulande bereits aktiv etwas gegen Botnet-Befall und klären betroffene Anwender entsprechend auf. Zudem haben sowohl die Schweizer Behörden als auch die Sicherheitsindustrie in der Schweiz etliche Anstrengungen unternommen, um die Bürger über die Gefahren im Internet und wichtige Gegenmassnahmen zu informieren." Unter dem Strich scheine das Sicherheitsbewusstsein unter den Nutzern stetig gewachsen zu sein, stellt Wüest weiter fest.
Wüest gibt aber keine Entwarnung für die Schweiz: "Auch hierzulande werden die Angriffe immer ausgefeilter und zielgerichteter. So stellt die Schweiz mit ihren Grossbanken, multinationalen Unternehmen und internationalen Organisationen ein lukratives Ziel für hoch komplexe und speziell auf ein Unternehmen konzipierte Angriffe dar."
Die Schweiz verbesserte sich laut Symantec in fast allen Kategorien um einige Plätze, wie bei der Verbreitung von spamverbreitenden Computern, Botnetzen oder Phishin-Versuchen. Nur bei der Streuung von Schadcodes habe sich die Schweiz um zwei Plätze verschlechtert -jedoch insignifikant.
Mobile Plattformen und soziale Netzwerke im Visier
Die Zahl der Angriffe auf mobile Endgeräte hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Die häufigste Attacke erfolgte laut Symantec in Form von als legitimierte Programme getarnten Trojanern.
Soziale Netzwerke wurden immer mehr zur Phishing-Schleuder. Cyberkriminelle schleusten laut Bericht Millionen von Kurz-URLs in soziale Netzwerke und starteten darüber Phishing-Attakcen oder verbreiteten so ihre Schadecodes.