Missfällt EMC das C in VCE?
Anfang Oktober berichtete CRN.com, dass Cisco möglicherweise seine Investitionen in das Joint Venture VCE einstellen will. Gemäss Bloomberg will EMC jetzt offenbar einen Grossteil der Anteile Ciscos aufkaufen und VCE absorbieren.
Der Speicherhersteller EMC ist auf bestem Wege einen Grossteil von Ciscos Anteilen am gemeinsamen Joint Venture VCE aufzukaufen, berichtet Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit dem Thema vertraut sein sollen. Das 2009 gegründete Unternehmen kombiniert als eine Art One-Stop-Shop für Rechenzentren Ciscos Netzwerkprodukte und Server mit EMC-Storage sowie VMwares Software. Anders als von CRN.com Anfang des Monats angenommen, werde Cisco seine Investitionen aber nicht vollends einstellen. Ein kleiner Anteil an VCE soll offenbar in der Hand Ciscos bleiben.
Cisco hat seit der Gründung insgesamt rund 716 Millionen US-Dollar in VCE investiert. Allein in diesem Jahr waren es bislang 185 Millionen. Cisco hält 35 Prozent am Unternehmen. EMC investierte insgesamt 1,25 Milliarden Dollar in VCE. Sowohl für Cisco als auch für EMC führten die Investitionen gemäss Bloomberg zu Verlusten. Cisco verlor demnach 644 Millionen Dollar, EMC 956 Millionen.
Kein Kommentar von EMC oder Cisco
Trotzdem scheint VCE profitabel zu sein. Im Mai dieses Jahres verkündete das Unternehmen, dass die Verkäufe gut laufen und zum Jahresende 1,8 Milliarden Dollar erreichen würden. Im Jahresvergleich entspräche das einem Plus von 80 Prozent.
Sollte EMC tatsächlich Ciscos Anteile übernehmen, würde VCE in die föderale Organisationsstruktur EMCs überführt, glaubt Bloomberg. Die Struktur gleicht etwa der Staatsform in den USA. EMC-CEO Joe Tucci steht an der Spitze und beaufsichtigt sämtliche Tochter-Unternehmen. Diese haben aber alle einen eigenen CEO, der sein jeweiliges Unternehmen eigenständig und weitgehend unabhängig führt. Weder EMC noch Cisco wollten gegenüber Bloomberg und Reuters Stellung nehmen.