Über den Tellerrand

Merkwürdig: von Fussballexperten und Spieletestern

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Mit einer Suchmaschine einfach nur das Web zu durchstöbern war gestern. Microsoft hat seine Suchmaschine Bing nun in Deutschland mit einer zusätzlichen Funktion speziell für Fussballfans ausgestattet, wie bei Golem zu lesen ist. Nutzer können sich die Gewinnwahrscheinlichkeit ihrer Lieblingsmannschaft im nächsten Spiel berechnen lassen. Mit einem speziellen Algorithmus greift Microsoft auf Daten aus Bing-Suchanfragen und sozialen Netzwerken zurück. Auch historische Ergebnisse werden berücksichtigt. Mithilfe von Big Data und Analytics gibt Bing schliesslich eine Prognose ab. Diese lautet entweder Sieg, Niederlage oder Unentschieden. Das ­genaue Ergebnis kann die Suchmaschine noch nicht liefern.

[2] Wie "The Sunday Times" schreibt, will Facebook in Grossbritannien weniger Steuern zahlen. Daher plant das Unternehmen, den Gewinn von umgerechnet 385 Millionen Franken an seine Angestellten auszuzahlen. Diese können sich bis zum Jahr 2018 im Durchschnitt über einen Bonus von mehr als einer Million Franken freuen. Zuvor hatte Facebook seine Steuerlast nach Irland ausgelagert, wo deutlich geringere Steuersätze gelten. Durch eine Gesetzesänderung ist dies nicht mehr möglich. Durch den Trick zahlt Facebook in Grossbritannien wohl nur noch 5 Millionen Franken steuern, wie Chip ausrechnete. Den Bonus müssen die Angestellten im Anschluss aber noch selbst versteuern. Immerhin sollte am Ende aber noch etwas übrig bleiben.

[3] Jungen Erwachsenen ist das Internet wichtiger als ­Tageslicht, wie der britische Fensterladenhersteller "Hillary Blinds" in einer Studie herausgefunden haben will. Die überwiegende Mehrheit der befragten 18- bis 25-Jährigen hätte angegeben, dass sie lieber auf das Tageslicht verzichten würden als auf einen Internetanschluss. 69 Prozent stuften das Internet als sehr wichtig ein, noch viel wichtiger als etwa ein funktionierendes Sozialsystem (37 Prozent). Ein gesunder Schlaf, ausgewogene Ernährung oder der Erwerb eines Führerscheins rangieren unter "ferner liefen", wie Pressetext schreibt. Aber einen Lichtblick hat die Studie doch noch zu bieten. Das Recht auf Meinungsfreiheit wurde mit 81 Prozent doch noch deutlich wichtiger eingestuft als das Internet.

[4] Sich beruflich neu zu orientieren geht am besten über ein Praktium. Viele Unternehmen bieten solche Plätze an, die aber manchmal nicht viel mehr als Kaffee kochen beinhalten. Viel besser sollen es die Praktikanten bei der US-Kneipenkette "World of Beer" haben, schreibt Chip. Das Unternehmen sucht drei Praktikanten, die über Bier-Events auf Social Media berichten sollen. Trinkfest sollten die Bewerber auch sein. Zumindest sollen sie aussagekräftige Fotos und Videos vorlegen, die sie beim "Biergenuss" zeigen. Für Bewerber gibt es aber eine Einschränkung, man muss US-Staatsbürger sein.

[5] Den ganzen Tag spielen und auch noch Geld dafür bekommen. Diesen Traum lebt der 12-jährige Émile Burbidge aus Kanada. Für den Spielzeughersteller Toys "R" Us testet er die neuesten Produktenwicklungen auf ihre Tauglichkeit. Um die Bedeutung ­seiner Aufgabe zu unterstreichen, bekam er den ­ehrenvollen Titel "Chief Play Office" (CPO) zugesprochen. Émile ist aber nur Teilzeit für den Spielzeughersteller tätig. Zur Schule muss er auch weiterhin gehen. Über die Bezahlung und Benefits vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Aber das eine oder andere Spielzeug wird Émile sich vermutlich für seine Arbeit leisten können. Die Arbeit scheint jedoch sehr anstrengend zu sein. Émiles Vorgänger musste schon im zarten Alter von 13 Jahren den Job niederlegen.
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