Das Verfahren gegen Google geht weiter
Die EU-Kommission hat weitere Schritte gegen Google unternommen. Sie wirft dem Unternehmen den Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vor und hat diesbezüglich neue Beweismittel und Daten vorgelegt.
Die EU-Kommission hat neue Belege gegen Google vorgelegt. Die Kommission wirft dem Internetriesen in dem seit 2010 laufenden Verfahren vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen, wie es in einer Mitteilung heisst. Bereits im April dieses Jahres brachte die EU-Kommission Anschuldigungen gegen Google vor. Danach habe die Kommission weitere Ermittlungen vorgenommen. Nun untermauere sie ihre Vorwürfe mit neuen Beweismitteln und Daten.
Das IT-Unternehmen würde den eigenen Preisvergleichsdienst auf den Suchergebnisseiten bevorzugen. Ausserdem ist die Kommission der Ansicht, dass das Unternehmen die Möglichkeit für Anbieter von Websites einschränke, Suchmaschinenwerbung von Google-Konkurrenten anzuzeigen.
"Wir haben heute unsere Auffassung bekräftigt, dass Google den eigenen Preisvergleichsdienst auf seinen allgemeinen Suchergebnisseiten übermässig bevorzugt. Die Verbraucher bekommen deshalb bei ihrer Suche nicht unbedingt die für sie relevantesten Ergebnisse zu sehen. Wir haben auch Bedenken geäussert, dass Google den Wettbewerb behindert, indem es die Möglichkeiten für Wettbewerber begrenzt, Suchmaschinenwerbung auf Websites Dritter zu platzieren. Dies schränkt die Auswahl für die Verbraucher ein und verhindert Innovation", äussert sich EU-Kommissarin Margrethe Vestager in der Mitteilung.
Die EU-Kommission könne nach EU-Recht eine Strafe von bis zu zehn Prozent des gesamten Jahresumsatzes eines Unternehmens verhängen, schreibt der Standard. Google wies die Vorwürfe jedoch zurück: "Wir gehen davon aus, dass unsere Innovationen und Produktverbesserungen die Auswahl für europäische Verbraucher erhöhen und den Wettbewerb verbessert haben", zitiert der Standard einen Sprecher des Konzerns.