Ausgaben für Cloud-Infrastrukturen wachsen zweistellig
Der Markt für Cloud-IT-Infrastrukturen ist im zweiten Quartal auf fast 8 Milliarden US-Dollar gewachsen. Public und Private Cloud legten deutlich zweistellig zu. Die traditionelle IT verlor hingegen an Boden.
Die Marktforscher von IDC haben ihre Zahlen für den Umsatz mit Cloud-IT-Infrastrukturen im zweiten Quartal dieses Jahres vorgelegt. Den Marktforschern zufolge kletterten die Umsätze im Jahresvergleich weltweit um 14,5 Prozent auf 7,7 Milliarden US-Dollar, heisst es in einer Mitteilung.
Der Marktanteil der Cloud-Ausgaben am gesamten IT-Markt stieg von 30,6 Prozent auf 34,9 Prozent. Dabei wuchs der Bereich Private Cloud um 14 Prozent auf 3,1 Milliarden und derjenige der Public Cloud um fast 15 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu schrumpften die Umsätze mit traditionellen, Nicht-Cloud-IT-Infrastrukturen um 6,1 Prozent.
Unterschiedliches Wachstum
Im Segment der Private Cloud trieben Ethernet Switches das Wachstum. Hier lag das Plus bei fast 50 Prozent. Speicher legten um rund 20 Prozent zu und Server um rund 9 Prozent.
Auch bei der Public Cloud sorgten Ethernet Switches mit einem Plus von rund 62 Prozent für Bewegung. Der Umsatz mit Servern stieg um rund 25 Prozent. Beim Speicher gab es jedoch einen Rückgang von etwas mehr als 6 Prozent.
In der zweiten Jahreshälfte erwarten die Analysten von IDC ein starkes Wachstum im Bereich der Public Cloud. Zahlreiche grosse Anbieter würden weltweit neue Rechenzentren aufbauen, was die Umsätze treibe. Auch die Public Cloud soll deutlich wachsen, wohingegen IDC bei der traditionellen IT weitere Einbussen erwartet.
Asiatische Anbieter holen leicht auf
Unbestrittene Nummer eins im Markt für Cloud-IT bleibt HPE. Das Unternehmen wuchs im Marktdurchschnitt und hielt seinen Anteil von 16,4 Prozent. Dell konnte als Nummer zwei im Markt jedoch deutlich aufholen, noch ohne die Übernahme von EMC. Das Umsatzplus betrug im Jahresvergleich fast 50 Prozent. Demzufolge steigerte das Unternehmen seinen Marktanteil von 10,1 auf 13,1 Prozent. Zusammen mit EMCs Anteil von 7 Prozent würde Dell an HPE vorbeiziehen. Cisco steigerte seinen Umsatz um fast 32 Prozent und verteidigte Platz drei.
Ebenfalls deutlich über dem Marktdurchschnitt wuchsen die chinesischen Hersteller Lenovo, plus 26,6 Prozent, Huawei, plus 38 Prozent, und Inspur, plus 50,4 Prozent. Zusammengenommen stieg ihr Marktanteil von 7,3 auf 8,7 Prozent. Die US-Hersteller sind jedoch noch immer dominant.
Der grösste Verlierer war IBM. Der Umsatz des Unternehmens schrumpfte um fast ein Drittel. Netapp stagnierte auf Vorjahresniveau. Verluste von etwas mehr als 10 Prozent mussten auch die Auftragsfertiger hinnehmen.