Leitplan für die 50-Qubits-Marke

IBM will den Quantencomputer ins Büro bringen

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IBM hat einen Leitplan für die kommerzielle Nutzung von Quantencomputern präsentiert. Das Unternehmen will in den nächsten Jahren den Quantencomputer aus der Cloud anbieten. Für die experimentelle Plattform "Quantum Experience" lancierte IBM neue Entwicklertools.

(Quelle: Fotolia)
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IBM will als erstes Unternehmen Quantencomputer kommerziell anbieten und die Technologie auf diese Weise in die Arbeitswelt bringen. Das Unternehmen präsentierte zu diesem Zweck einen Leitplan.

Mit dem Projekt "IBM Q" will der IT-Konzern den bislang leistungsfähigsten Computer der Welt bauen. In den nächsten Jahren wird das Unternehmen eigenen Angaben zufolge einen Quantencomputer mit rund 50 Quantenbits, kurz Qubits, herstellen. Ein Rechner mit einem 50-Qubit-Prozessor wäre leistungsfähiger als jedes bisherige Computersystem, wie einem Artikel der Zeitschrift New Scientist zu entnehmen ist. Die Rechenleistung dieses neuen Rechners will IBM "as-a-Service" vermieten. Kunden könnten über die Cloud von IBM auf die Quantencomputer zugreifen.

Als erstes Anwendungsgebiet für Quantencomputer nennt IBM die Chemie. In diesem Fachbereich könnten Forscher die neuen Rechensysteme einsetzen, um neue Medikamente und Materialien zu entdecken. Weitere vielversprechende Einsatzgebiete solcher Systeme seien die Logistik, die Finanzbranche, künstliche Intelligenz und Cybersicherheit in der Cloud.

Neue Entwicklertools für "Quantum Experience"

Im vergangenen Mai öffnete IBM Research erstmals den Zugang zu einem Quantencomputer. Seither können Interessierte über die IBM-Cloud auf die Plattform "Quantum Experience" zugreifen, dort Algorithmen testen und mit einem Quantenprozessor mit bis zu fünf Qubits experimentieren.

Für diese Plattform veröffentlichte IBM nun eine neue Programmierschnittstelle für Anwendungen (API). Entwickler könnten mit der API Verbindungen zwischen normalen Rechnern und dem 5-Qubit-Quantencomputer von IBM herstellen. Programmierer brauchen dafür keine vertieften Kenntnisse der Quantenphysik, wie IBM mitteilt.

Ausserdem kündigte das Unternehmen an, dass es in der ersten Hälfte dieses Jahres ein Software Development Kit (SDK) auf der Plattform herausbringen wird. Anwender sollen mit dem SDK einfache Quantenapplikationen und entsprechende Software entwickeln können.

Die Möglichkeiten von "IBM Q" veranschaulicht das Unternehmen in einem Video.

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