Marcel Borgo: "HPE ist heute der bessere Gesprächspartner für unsere Kunden"
Vor etwas über einem Jahr hat die HP Corporation das PC- und Druckergeschäft vom High-End-Business abgespaltet. Seither agieren Hewlett Packard Enterprise (HPE) und HP Inc. als unabhängige Unternehmen. Im Gespräch erklärt Country Manager Marcel Borgo, wo HPE in der Schweiz ein Jahr danach steht.
Welches Fazit ziehen Sie ein Jahr nach der Trennung von Hewlett Packard Enterprise (HPE) und HP Inc.?
Marcel Borgo: In den letzten zehn Jahren wuchs HP extrem und wurde zum Supertanker, der nicht mehr schnell genug auf die Herausforderungen der Digitalisierung und die damit einhergehende Transformation reagieren konnte. Es ist schwierig, mit einem Supertanker zu manövrieren, wenn schnelle Richtungswechsel angesagt sind. Insofern war es der richtige Schritt, die HP Corporation in Hewlett Packard Enterprise und HP Inc. aufzuspalten. Die De-Merger sind aber noch nicht alle beendet. Wir sind dabei, weitere Unternehmensteile abzuspalten, damit wir uns voll und ganz auf unser Kerngeschäft konzentrieren können. So haben wir unser Outsourcing-Geschäft mit CSC und unser applikationsnahes Software-Business mit Micro Focus zusammengelegt, um innovativer, fokussierter, schneller und agiler zu werden. «Split to become fit» heisst die Devise, und ich bin sicher, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.
Was bleibt denn da noch übrig von der HP Corporation?
Wir haben uns – salopp gesagt – aufgeteilt in die Bereiche Workplace – das neue HP Inc. – und Datacenter, Mobility und IoT, – die neue Hewlett-Packard Enterprise. Bei HPE bieten wir das umfangreichste Portfolio für Rechenzentrumstechnik auf dem Markt. Wir sind überzeugt, dass die Bereiche Hybrid IT, Intelligent Edge sowie Services für unsere Kunden die Voraussetzung sein werden, damit sie in der digitalen Welt von heute und morgen erfolgreich sein können. Genau hier wollen wir der Top-Lösungsanbieter sein.
Was ist heute anders als früher in der HP Corporation?
Früher war es wichtig für uns und auch für mich selbst, bei unseren Kunden mit dem Supertanker HP Corporation als Alleskönner, als Generalist auftreten zu können, mit dem man über alle IT-Belange reden konnte. Wir waren ein One-Stop-Shop. Der Nachteil dieser Strategie war, dass wir mit unseren Kunden weniger in die Tiefe gehen konnten. Heute sind wir mit unserem fokussierten Auftritt kompetenter, flexibler, agiler und wesentlich schneller. Das verlangen auch unsere Kunden heute von uns und von mir selbst. Sie wollen, dass wir ihre Herausforderungen verstehen und dass wir ihnen helfen, ihre digitale Transformation umzusetzen. HPE ist heute der bessere Gesprächspartner für unsere Kunden.
Was wird das zweite Jahr nach dem Split für HPE in der Schweiz bringen?
Ich will die Mitarbeitenden auf die neue Strategie einschwören und entsprechend trainieren. Dabei steht für mich vor allem im Vordergrund, dass ich die Mitarbeitenden nicht überfordere, dass ich sie mitnehme und sie weiterhin Spass an ihrer Arbeit haben und daran, mit mir gemeinsam die Transformation zu gestalten, die wir mit HPE noch vor uns haben. Auf Kundenseite ist es für mich wichtig zu verstehen, was die Kunden im Zusammenhang mit der Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle umtreibt. Ich will mit ihnen ihre Digital Journey gehen. Mir selbst habe ich das Ziel gesetzt, die weiteren De-Mergers so reibungslos über die Bühne zu bringen wie denjenigen von HPE und HP Inc. Dabei will ich immer an die Kunden und die Mitarbeitenden denken. Ich messe mich dabei am Net Promoter Score und am Employee Engagement Index. Ich will in einer Firma arbeiten, in der wir mit Elan und Spass die Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen.