Oracle springt auf den Blockchain-Zug auf
Anfang 2018 lanciert Oracle eine cloudbasierte Blockchain-Plattform. Mit dem Service sollen Unternehmen ERP- und Supply-Chain-Lösungen erweitern sowie Smart Contracts abwickeln können.
Oracle hat an seiner Hausmesse in San Francisco einen Blockchain Cloud Service angekündigt. Unternehmenskunden könnten mit dem Dienst ERP-Lösungen und Applikationen für Supply Chain Management erweitern, teilt der Hersteller mit. Auch Smart Contracts liessen sich mit dem Dienst abwickeln.
Ziel des neuen Service sei es, dass die Nutzer ein Netzwerk für manipulationssichere Transaktionen schaffen. "Die Blockchain-Technologie birgt das Potenzial, das B2B-Geschäft sicherer, transparenter und effizienter zu gestalten", lässt sich Amit Zavery, Senior Vice President, Oracle Cloud Platform, in der Mitteilung zitieren.
Angebot richtet sich an Kunden aus der Finanzbranche
Der Hersteller will mit dem Service insbesondere Kunden aus der Banken- und Versicherungsbranche adressieren. Zwar soll das Angebot via Oracles Cloud-Plattform für alle Kunden zugänglich sein. Der Blockchain Cloud Service werde jedoch auch Oracles Plattform für Open Banking ergänzen. Dort soll der Dienst eine nahtlose Verbindung zwischen Oracles Kernbankensoftware Flexcube und anderen Banken herstellen. Dies sorge für mehr Sicherheit, Skalierbarkeit und Transparenz im Informationsaustausch, verspricht der Hersteller.
Oracle bringt den Blockchain Cloud Service nach eigenen Angaben im ersten Quartal des kommenden Jahres auf den Markt.
Das Geschäft mit der Blockchain wird hart umkämpft
Mit einer cloudbasierten Blockchain-Plattform wird Oracle allerdings nicht der erste Anbieter am Markt sein. SAP gab kürzlich bekannt, dass Kunden des Walldorfer Softwarehauses bereits einen Early-Acces-Zugang zu SAP-Produkten auf Blockchain-Basis erhielten, wie funkschau.de berichtet. SAP konzentriere sich mit diesem Angebot auf Branchen wie die Automobil-, Luft-, Raumfahrt-, und Fertigungsindustrie sowie die Versorgungswirtschaft, heisst es weiter. Im vergangenen Mai hatte SAP verkündet, dass das Unternehmen gemeinsam mit IBM eine Lösung für das Beschaffungswesen entwickle, die mittels künstlicher Intelligenz und der Blockchain-Technologie die Arbeit von Einkäufern und Lieferanten erleichtern soll.
SAP und Oracle traten dieses Jahr dem Hyperledger-Projekt der Linux-Foundation bei. SAP stieg bereits im März ein, Oracle erst Ende August. Hinter dem Projekt steht ein Konsortium von über 100 Unternehmen, die sich für die Weiterentwicklung der Blockchain-Technologie auf Open-Source-Basis engagieren.