Dell gründet neue Abteilung und stellt IoT-Vision vor
Michael Dell will mit Dell Technologies auch beim Internet der Dinge mitmachen und lanciert dafür eine eigene Abteilung innerhalb des Unternehmens. An einer Presseveranstaltung in New York erklärte er, wie er sich das vorstellt und dass er eine Milliarde US-Dollar in die IoT-Entwicklung investiert.
Am Internet of Things (IoT) kommt heutzutage keine IT-Firma vorbei, die etwas auf sich hält. Auch Dell nicht. Am IoT Strategy Day am 10. Oktober, zu dem Dell Journalisten aus der ganzen Welt nach New York einlud, präsentierte das Technologie-Unternehmen - ein Jahr nach dem Merger mit dem Storage-Riesen EMC - seine Vision und Strategie, um beim IoT mitzumachen.
Dafür gründete Dell eine eigene IoT-Abteilung. Zudem kündigte Michael Dell an, in den kommenden drei Jahren eine Milliarde US-Dollar in Forschung und Entwicklung rund um IoT investieren zu wollen.
Von zentralisiert zu dezentral
Nach dem Aufstieg der Cloud in den vergangenen Jahren sieht Dell mit dem IoT nun ein neues Computer-Zeitalter anbrechen. Im Vergleich zum zentralisierten Ansatz des Cloud Computing verlagert sich im dezentralen IoT die Rechenleistung wieder dorthin, wo die Daten entstehen: an den Netzwerk-Rand. Das ist auch folgerichtig, denn bei Anwendungen wie etwa dem selbstfahrenden Auto, bei denen es auf jede Millisekunde ankommt, etwa um eine Kollision zu verhindern, können Daten nicht erst in die Cloud geschickt, dort verarbeitet und danach wieder an den Netzwerkrand zurückgesendet werden, um eine Aktion auszuführen.
Laut Dell gibt es also in der heutigen Zeit, in der bald jedes Device mit Intelligenz ausgestattet und mit dem Internet verbunden ist, ein Bedürfnis, die am Netzwerkrand ("Edge") erfassten Daten möglichst nahe an diesem im sogenannten "Distributed Core" in Echtzeit zu verarbeiten.
Mit seiner neuen IoT-Vision will Dell Unternehmen helfen, deren Geschäftsmodelle zu digitalisieren, um im Business erfolgreich zu bleiben und zwar mit einer neuen verteilten IT-Architektur, "die IoT und künstliche Intelligenz in einem interdependenten Ökosystem von Edge bis Core bis Cloud zusammenbringt". Kunden hätten den Wunsch geäussert, auf dem Weg ins IoT durch Lösungen von Dell unterstützt zu werden, sagte Michael Dell an der Strategie-Konferenz.
Neue IoT-Abteilung
Dafür soll die neue IoT-Abteilung unter Leitung von VMware-CTO Ray O'Farrel quasi als Matrix über alle Produkte und Dienstleistungen der Dell-Familie gelegt werden. In Dells IoT-Ökosystem, zu dem auch ein Partnerprogramm gehört, will das Unternehmen eigene Produkte mit den Angeboten von Partnern zu vollständigen Kundenlösungen bündeln. Die angekündigte Investition von einer Milliarde US-Dollar in den kommenden drei Jahren soll zudem sicherstellen, dass bei all der IoT-Euphorie Forschung und Entwicklung nicht zu kurz kommen.
Natürlich zeigte Dell am Strategy Day auch bestehende und neue Produkte und Projekte, die Dells IoT-Strategie unterstützen sollen. Etwa Edge Gateways, die mit dem VMware Pulse IoT Control Center gesichert und verwaltet werden können. Oder verbesserte Dell EMC Power Edge C-Series Server, die als Teil des "Distributed Core" fungieren sollen. Und Dell EMC Isilon und Elastic Cloud Storage sollen File- und Objekt-Storage für grosse Datenmengen mit HDFS-Analytics bieten.
Zudem ist Dell mit neuen Produktinitiativen am Start. Etwa Dell mit EMC "Project Nautilus", einer Software, die Datenströme in Echtzeit von IoT-Gateways abrufen und aufnehmen und danach für File- oder Objekt-Storage archivieren sowie für Data Analytics verfügbar machen soll.
Mit dem "Project Fire" lanciert Dell eine Hyper-Converged-Plattform als Teil der VMware-Pulse-IoT-Familie, die das Management von IoT-Lösungen über ein leicht zu bedienendes Interface vereinfachen soll. Mit "Project Fire" sollen Unternehmen ihre IoT-Anwendungen schnell ausrollen können und über eine durchgängige Infrastruktursoftware von Edge über Core bis Cloud verfügen können.
Mit dem "Project Iris" entwickelt RSA überdies eine Security-Analytics-Applikation, welche Bedrohungen am Netzwerkrand entdecken kann.
Nicht zuletzt will Dell Technologies Unternehmen auch mit Services bei der Entwicklung und Implementierung von IoT-Lösungen unterstützen. Etwa mit IoT Vision Workshops, IoT Technology Advisory oder dem IoT-Partnerprogramm, dem rund 90 Partner mit Unternehmen wie Intel, Microsoft, SAP und auch Start-ups angehören.
Dell Technologies stellt die komplette Keynote von Michael Dell online bereit.