Neue Software verwirrt die SBB
Eine neue Software brockt den SBB Verzögerungen und Ausfälle ein. Das System SOPRE von Accenture sollte bei der Einsatzplanung helfen. Aber manchmal teilt es Lokführer falsch ein – oder gar nicht.
Bei den SBB kam es in den letzten Wochen vermehrt zu Verzögerungen, wie diverse Medien berichteten. Mitschuld an den Komplikationen sei die Software SOPRE ("Simulation, Optimierung und Planung Ressourcen"), fand die Neue Zürcher Zeitung heraus.
Das System werde von Accenture entwickelt, schreiben die SBB auf Anfrage der Redaktion. "Das Zugpersonal wendet die Software seit Mitte 2016 an, die Lokführer seit diesem Herbst." SOPRE ist ein Planungstool, das bei der Disposition der Mitarbeiter helfen soll.
Taskforce arbeitet mit Hochdruck
Die SBB setzen eine Taskforce ein, die die Probleme beheben soll, schreibt Reto Schärli, Mediensprecher der SBB. "Sie arbeitet mit Hochdruck daran, um die Performance des neuen Systems so schnell wie möglich zu verbessern."
Schärli betont aber auch, dass das System SOPRE grundsätzlich funktioniere. "90 Prozent der Systemanfragen laufen normal. Jedoch gibt es in den Bereichen der Systemperformance und Übersicht im Störungsfall grossen Handlungsbedarf", schreibt er.
"Dies hat zur Folge, dass aktuell die nötige Qualität in der Planung der Lokführer-Einsätze nicht erbracht werden kann." Diese Mängel führten zu weiteren Verspätungen und Ausfällen, da SOPRE das Lokpersonal falsch oder gar nicht einteile.
Accenture gab zu den Software-Problemen auf Anfrage der Redaktion keine Auskunft.