Auch Sharp will bei AI und IoT mitmachen
Alle drei Jahre lädt Sharp seine Partner zur Inspire Expo ein und zeigt Produkte und Lösungen aus dem Business-Systems-Portfolio. Diesmal fand die Inspire Expo in Edinburgh statt. Und Sharp strotzte vor Selbstvertrauen, denn nach dem Einstieg von Foxconn 2016 geht es mit Sharp wieder aufwärts.
Nach Tarragona 2012 und Malta 2015 hat Sharp Mitte Januar in der schottischen Hauptstadt Edinburgh zu seiner alle drei Jahre stattfindenden Inspire Expo geladen, um die neuesten Entwicklungen rund um Produkte und Lösungen aus dem Sharp-Business-Systems-Portfolio zu präsentieren.
Laut Sharp besuchten 600 Händler und Partner die Veranstaltung, die eine Woche dauerte. Rund 80 Sharp-Mitarbeitende kümmerten sich um die Händler, die aus ganz Europa nach Edinburgh gekommen waren. Auch 9 Schweizer Händler waren laut Sharp-Schweiz-Marketingleiterin Irène Cavelti unter den Händlern.
Obwohl Sharp ein rundum aufgefrischtes Produktportfolio präsentierte, standen an der diesmaligen Durchführung der Inspire Expo nicht einzelne Produkte, sondern Gesamtlösungen im Fokus. Europa-Präsident Jeff Ashida betonte an seinem Auftritt vor Journalisten, dass Sharp sich als Partner für die digitale Transformation positionieren möchte. Natürlich durften aktuelle Buzzwords wie künstliche Intelligenz (AI) oder das Internet der Dinge (IoT) nicht fehlen. 2018 oder 2019 will Sharp eine eigene AI auf den Markt bringen, die im Zusammenspiel mit dem IoT "AIoT" heissen soll.
Rundgang durch Lösungsinseln
In einer aufwändig produzierten Live-News-Sendung mit professioneller Anchor-Woman gaben Sharp-Mitarbeiter Auskunft über neue Lösungen rund um Dokumentenmanagement, welche die Besucher später auf einem Rundgang durch verschiedene Lösungsinseln in Aktion sehen konnten. Für Sharp ist es wichtig – das merkten die Besucher der Veranstaltung schnell –, als Lösungsanbieter wahrgenommen zu werden, der Unternehmen bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen unterstützt.
Ein Beispiel dafür war eine Dokumentenmanagementlösung, die den physischen Posteingang scannt, strukturiert und per Volltextsuche wiederauffindbar ablegt.
Aber auch ein hübsch designtes Doppelsofa in den Farben der Schweizer Militärwolldecke in einer Art Kokon mit Bildschirm soll die Zusammenarbeit von verteilten Teams im Zeitalter der Digitalisierung via Videokonferenzsystem effizienter machen.
Eine weitere Anwendung, die Sharps Produktmanager vorführten, war ein Whiteboard, das Schulungen effizienter und interaktiver machen soll, und ein "Flipchart", der aus einem hochkant aufgestellten 55-Zoll-Bildschirm bestand, auf dem man mit den entsprechenden "Stiften", aber auch mit den Fingern Notizen machen kann.
Bei den Druckern will Sharp auch wieder in den A4-Druck investieren, was bei den versammelten Händlern gut ankam. In diesem Segment hatte es bei Sharp in den letzten Jahren kaum mehr Neues gegeben und der Handel musste zu Geräten anderer Hersteller greifen.
Dass Sharp wieder in der Lage ist, Investitionen zu tätigen, ist nicht selbstverständlich. Das Unternehmen stand noch vor zwei Jahren vor dem Konkurs und es war nicht klar, wie es mit dem Traditionskonzern weitergehen würde. Gerettet wurde Sharp nach einigem Hin und Her nach der Zustimmung der chinesischen Wettbewerbshüter im August 2016 vom taiwanesischen Auftragsfertiger Foxconn, der mit einer Zwei-Drittel-Beteiligung bei den Japanern einstieg.
Vier Quartale in Folge in den schwarzen Zahlen
Ein sichtlich zufriedener Sharp-Europa-Präsident, Jeff Ashida, wurde denn auch während seiner Präsentation nicht müde, auf den neuen Mehrheitsaktionär hinzuweisen und das Wachstum zu preisen, welches Sharp seit dem Einstieg von Foxconn widerfahren war. Vier aufeinanderfolgende Quartale mit schwarzen Zahlen sind eine eindrückliche Leistung für ein Unternehmen, das 2016 noch kurz vor dem Ruin stand. Es geht wieder aufwärts mit Sharp. Man darf gespannt sein, was das wieder erstarkte Unternehmen mit dem chinesischen Mehrheitsaktionär im Rücken in Zukunft noch bewegen wird.