Hausmesse Citrix Synergy 2018

Citrix integriert Workspace und lanciert Analytics

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Citrix hat an seiner Hausmesse Synergy den Citrix Workspace präsentiert. Damit sollen Unternehmen mobile, virtuelle und SaaS-Anwendungen sowie Daten geräteübergreifend vereinen und sichern können. Auch Citrix Analytics soll im dritten Quartal verfügbar sein.

Vom 8. bis 10. Mai hat der Virtualisierungsspezialist Citrix im kalifornischen Anaheim zu seiner Hausmesse Synergy 2018 unter dem neuen CEO David Henshall empfangen. Es war die erste Synergy nachdem der glücklose Ex-CEO Kirill Tatarinov im Juni 2017 das Unternehmen nach nur eineinhalb Jahren wieder verlassen musste, obwohl er geliefert haben will, wie er im Interview kurz zuvor noch gesagt hatte. Mit dem Ex-Citrix-CFO Henshall sitzt bei Citrix nun nach Firmengründer und Langzeit-CEO Mark Templeton (wieder) ein Citrix-Veteran im Fahrersitz des Unternehmens.

Henshall, der als ordnende Hand hinter Ex-CEO Templeton galt, präsentierte sich in seiner Keynote im Rahmen der Synergy auf der Bühne etwas distanziert, ja fast emotionslos. Auch sagte er kein Wort über seinen Vorgänger und kein Wort über sich selbst und seine neue Rolle.

Citrix Workspace

Dabei hätte Henshall doch allen Grund, zufrieden zu sein. Denn die Citrix-Ingenieure haben in den 12 Monaten seit der letzten Synergy in Orlando viel gearbeitet.

So lancierte das Unternehmen den Citrix Workspace, der Elemente von Citrix Receiver, ShareFile und XenMobile vereint. Citirx Workspace ist ein vereinheitlichter digitaler Arbeitsbereich für Unternehmen, der Benutzern den sicheren Zugriff auf Web, SaaS, Windows, Linux, mobile Anwendungen, Desktops und Dateien von überall und über alle Geräte hinweg ermöglichen soll.

Im Wesentlichen ist es ein Single-Sign-On-Arbeitsplatz, der eine einheitliche Erfahrung für die Mitarbeiter schaffen soll. Mitarbeiter können damit auf ihren Geräten etwa auf SaaS-Anwendungen wie Salesforce oder Slack innerhalb des Citrix Workspace zugreifen, ohne diesen verlassen zu müssen. Mit dem Workspace sollen die Mitarbeiter innerhalb der Citrix-Lösung auf alle diese Anwendungen zugreifen und so Prozesse schneller und reibungsloser gestalten können. Das soll die Produktivität am Arbeitsplatz steigern.

Henshall rechnete in seiner Keynote vor, dass Unternehmen pro Jahr und Mitarbeiter 800 bis 1000 US-Dollar sparen können, wenn die Mitarbeiter mit einer integrierten Workspace-Lösung wie etwa jener von Citrix arbeiten. Besser und günstiger als die Workspace One von VMware soll Citrix Workspace sein, da es Vorteile bei der Einrichtung von SaaS-Anwendungen mitbringe, bei der Integration der Inhalte mit Citrix Filespace und der universellen Suche. Zudem biete VMware keine Architektur, die Cloud und Hypervisor zusammenbringe. Bei Citrix dagegen sei das von Anfang an eingebaut.

Im Workspace ist auch eine leistungsfähige Suche integriert, die Dokumente über alle Applikationen und Ordner hinweg aufzufinden vermag (eine Funktion, die übrigens bei jedem Mac bereits im OS integriert ist und Spotlight heisst).

Der Citrix Workspace soll zudem auch besonders sicher sein, da Admins rollen- und funktionsbasierte Berechtigungen und Einschränkungen festlegen können, um die Sicherheit von Daten und Anwendungen zu gewährleisten.

Citrix Analytics

Demnächst verfügbar sei auch das vor einem Jahr angekündigte Analytics-Angebot von Citrix. Citrix Analytics monitort Netzwerk, IT-Security - und das Nutzerverhalten. Damit will Citrix durch individuelle Anwender- und Risikoprofile potenzielle (interne oder externe) Gefahren für Daten und Netzwerk erkennen und autonom Schritte zu deren Abwendung einleiten, wenn Anomalien auftreten. Citrix Analytics verwendet dafür maschinelles Lernen. Administratoren können Korrekturrichtlinien festlegen, wenn solches Verhalten auftritt, beispielsweise durch das Aufzeichnen von Sessions, Senden von Warnmeldungen oder Einschränken des Zugriffs.

Auch wenn es nach einem hehren Ziel klingt, Unternehmensdaten so vor unautorisierten Zugriffen zu schützen, erscheint diese Art der personalisierten Profilüberwachung problematisch. Dies nicht zuletzt auch hinsichtlich der bevorstehenden Einführung der EU-DSGVO am 25. Mai. Ein Problem sehen die Citrix-Verantwortlichen darin freilich nicht. Unternehmen müssten die entsprechenden Funktionen ja nicht nutzen, wenn sie in ihrem Land den Datenschutzbestimmungen widersprächen.

Citrix und die Cloud

Auch die Citrix Cloud Services haben ein Upgrade erfahren und sollen Unternehmen jetzt die Nutzung hybrider Multi-Clouds mit einem konsolidierten Kontrollpunkt ermöglichen. Kunden haben dabei die Wahl aus verschieden Cloud-Anbietern wie AWS, Azure, Oracle oder private Clouds. Citrix-Image-Management- und Provisioning-Technologien, Provisioning Services und Machine Creation Services unterstützen dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Plattformen. Durch die Cloud-Portabilität können Citrix-Kunden ihre eigene, individuelle Cloud-Strategie verfolgen.

Die Zusammenarbeit mit Microsoft will Citrix ebenfalls aufrechterhalten und kündigt die nächste Generation der RDS-Plattform für Azure namens Remote Desktop Management Infrastructure (RDmi) an. Zudem bleibe der Day-One-Support für Windows Server 2019 bestehen, um virtuelle Apps für XenApp bereitstellen zu können.

Citrix und die Partner

Das Citrix Cloud-Angebot und der allgemeine Trend zu Cloud Computing hat auch einen Einfluss auf die Channelpartner des Unternehmens. Immer mehr Kunden verlagern Workloads in die Cloud und/oder beziehen cloudbasierte IT-Services. Für Channelpartner bedeutet das, dass Sie sich mehr und mehr in Richtung Cloud entwickeln müssen, weg von der klassischen Systemintegration hin zu einem auf Managed Services basierten Angebot. Allerdings bewegt sich laut Channelverantwortlichen bei Citrix nicht alles sofort in die Cloud. Die Kunden fangen mit einzelnen Services an und benötigen dafür Channelpartner, die ihnen dabei helfen, diese zu integrieren und möglichst über eine Oberfläche mit Citrix zu managen.

Cloud Shift muss gelingen

Mit den an der Synergy 2018 lancierten Neuigkeiten sieht sich Citrix gut für die Zukunft aufgestellt. Die Vorteile, welche die neuen Produkte im Zusammenhang mit dem mobilen Arbeitsplatz und der Cloudintegration mit sich bringen, liegen auf der Hand. Der Shift hin zur Cloud muss für Citrix aber gelingen. Denn der Umsatz mit Produkten und Lizenzen war im vergangenen Geschäftsjahr rückläufig (minus 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und auch im ersten Quartal dieses Jahres meldete Citrix einen Umsatzrückgang bei Produkten und Lizenzen. Der Umsatz mit Subscriptions hingegen legte um 49 Prozent zu.

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