Bildungswesen

Erziehungsdirektoren verabschieden nationale Digitalisierungsstrategie

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Die Schweizer Kantone haben sich intensiv mit der Digitalisierung im Bildungswesen beschäftigt. Am 21. Juni einigten sie sich auf die Ziele einer nationalen Digitalisierungsstrategie für das Bildungswesen.

(Source: StartupStockPhotos/pixabay.com/CC0 Creative Commons)
(Source: StartupStockPhotos/pixabay.com/CC0 Creative Commons)

Die Kantone beschäftigten sich seit langem und intensiv mit dem stetig fortschreitenden Wandel durch Digitalisierung im Bildungswesen - sei das im Bereich der digitalen Kompetenzen der, der technischen Ausstattung und Infrastruktur, der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen, der Förderung digitaler Lehrmittel und Lernumgebungen oder der pädagogisch-didaktischen Nutzung der neuen Technologien. Die kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) wollen den Wandel durch Digitalisierung auch weiterhin aktiv mitgestalten und daraus einen optimalen Nutzen für die Bildungsprozesse und die Bildungsorganisation ziehen.

Anlässlich der EDK-Plenarversammlung vom 21. Juni habe man sich auf die Zielsetzungen für eine nationale Digitalisierungsstrategie verständigt und die "Strategie der EDK für den Umgang mit Wandel durch Digitalisierung im Bildungswesen" verabschiedet.

Die Digitalisierungsstrategie folge der Mitteilung zufolge auf die ICT-Strategie der EDK aus dem Jahr 2007. Zuvor hatte die EDK im Jahr 2000 eine erste Erklärung zu den Informations- und Kommunikationstechnologien verabschiedet, 2004 folgten Empfehlungen zur Aus- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer.

Die Zielsetzungen der neuen Strategie sollen folgende sieben Bereiche betreffen:

  1. die Datennutzung im Bildungswesen d.h. der Umgang mit den durch die Digitalisierung generierten Daten und Datensicherheit,

  2. die für die Schulen und Schulleitungen notwendigen Kompetenzen und Ressourcen (Ausstattung, Infrastruktur, digitale Identität),

  3. die von den Schülerinnen und Schülern und den Lernenden zu erreichenden Kompetenzen im Umgang mit Digitalisierung,

  4. die kontinuierliche Stärkung der Lehrerinnen und Lehrer in Fragen der Digitalisierung durch Aus- und Weiterbildung,

  5. die Nutzbarmachung der Potenziale der Digitalisierung durch Forschung und Innovation,

  6. die Klärung der Rolle von neuen Akteuren und

  7. die Nutzung neuer technologischer Möglichkeiten im Netzwerk der Bildungsbehörden.

Bis im Frühjahr 2019 werde die EDK in einem Massnahmenplan konkretisieren, welche Ebene (Kantone/EDK) mit welchen Massnahmen zur Zielerreichung beiträgt, heisst es weiter in einer Mitteilung. Das können bereits laufende, zu verstärkende oder neue Massnahmen sein. Die EDK werde dabei diejenigen Aufgaben übernehmen, die eine gesamtschweizerische Koordination voraussetzen.

Eine der Massnahmen auf der interkantonalen Ebene soll die "Föderation von Identitätsdiensten für den Bildungsraum Schweiz" (FIDES) übernehmen. Bereits im März 2018 hatte die EDK grünes Licht für den Aufbau dieses Projektes gegeben. Über FIDES soll ein einziger Zugang zu Online-Diensten für Schülerinnen und Schüler, Lernende, Lehrpersonen und Verwaltungspersonal der Bildungsinstitutionen ermöglicht werden. FIDES soll zudem ermöglichen, Onlinedienste auch privater Anbieter koordiniert zu beschaffen und zu nutzen, beispielsweise über die Aushandlung von Rahmenvereinbarungen.

Die Projektleitung für den Aufbau von FIDES liegt bei der Fachagentur educa.ch. Diese national tätige Fachagentur wird von Bund und Kantonen getragen und unterstützt die Behörden mit Fachexpertise an der Schnittstelle von ICT und Bildungswesen. Ebenfalls bereits beschlossen hat die EDK zusammen mit dem Bund die Einführung eines Informatikobligatoriums am Gymnasium. Der Bund will den Digitalisierungsprozess im Bildungsbereich seinerseits auf Basis des Aktionsplans Digitalisierung im BFI-Bereich in den Jahren 2019 und 2020 unterstützen, den der Bundesrat 2017 verabschiedet hat.

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