Swisscom schwächelt in der Schweiz
Swisscom hat den Umsatz im ersten Halbjahr gesteigert. Wachstum gab es bei den Bündelangeboten und bei der Tochter Fastweb. Im Schweizgeschäft büsste Swisscom Umsatz ein.
Swisscom hat das erste Halbjahr bilanziert. Wie der Telko mittelt, stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 2 Prozent auf rund 5,7 Milliarden Franken. Das Schweizer Kerngeschäft schrumpfte jedoch um 1,9 Prozent auf 4,4 Milliarden Franken. Zum Wachstum trug massgeblich die italienische Tochter Fastweb bei. Das Umsatzplus lag bei fast 10 Prozent, wie Swisscom schreibt.
Der Reingewinn sank um 6,2 Prozent auf 787 Millionen Franken. Als Gründe nennt Swisscom Sondereffekte wie Währungsschwankungen. Auch belastete das Ergebnis eine fällige Strafe von 102 Millionen Franken gegen Fastweb.
Swisscom-CEO Urs Schaeppi äusserte sich in einem Video-Statement zu den Zahlen. Er zeigte sich zufrieden, da der Markt sehr herausfordernd sei. Der Telko habe sich behaupten können und die Prognose für das Gesamtjahr bleibe bestehen.
Im ersten Halbjahr baute Swisscom in der Schweiz fast 500 Stellen ab. Dies ist Teil eines grösser angelegten Sparprogramms des Telkos. Noch in diesem Jahr sollen noch einmal rund 500 Stellen abgebaut werden. Der Abbau soll sozialverträglich erfolgen, etwa über natürliche Fluktuationen.
Bündelangebote ziehen
Eine starke Nachfrage verbuchte Swisscom bei den Bündelangeboten unter dem Brand "inOne". Mehr als eine halbe Million Kunden gewann der Telko hinzu. Rund 1,9 Millionen Kunden zählte Swisscom Ende Juni. Inzwischen entfielen 43 Prozent aller Mobilfunkabos und 48 Prozent der Festnetz-Breitbandanschlüsse auf "inOne".
Die Zahl der Breitbandanschlüsse stieg um rund 40'000 auf etwas über 2 Millionen. Von diesem Trend konnte Swisscom TV profitieren, wie es weiter heisst. Die Zahl der Anschlüsse stieg um 3,7 Prozent auf 1,5 Millionen.
Gleichzeitig sank die Zahl der Festnetzanschlüsse weiter. Das Minus betrug in den ersten sechs Monaten 12,7 Prozent. Nur noch 1,73 Millionen Anschlüsse zählte Swisscom. Gleichzeitig treibt Swisscom die Umstellung auf All-IP voran. 97 Prozent der Anschlüsse seien schon umgestellt. Bis Ende 2018 soll die Umstellung abgeschlossen sein und der Rückbau beginnen.
Schwaches Grosskundengeschäft
Beim Grosskundengeschäft sieht Swisscom eine gestiegene Nachfrage nach Cloud-, IoT- und Sicherheits-Angeboten. Die Umsätze gingen in der Sparte jedoch zurück. Der Umsatz bei Telekommunikationsdiensten sank um 5,2 Prozent und im Lösungsgeschäft um 2,3 Prozent. Der "Wettbewerbs- und Preisdruck" machte dem Unternehmen zu schaffen.
Bei Fastweb wuchs das Geschäftskundensegment um rund 8 Prozent. Der Gesamtumsatz der Tochterfirma überstieg im ersten Halbjahr knapp die Schwelle von 1 Milliarde Franken.