EU-DSGVO vertreibt Web-Tracker und Google freut sich
Der Online-Werbemarkt verändert sich durch die EU-DSGVO. Laut einer Studie setzen Websites im EU-Raum weniger Tracker ein. Das kommt Google zugute.
Welche Auswirkungen hat die EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) auf die Verwendung von Werbe-Trackern und den Markt für Online-Werbung in Europa? Cliqz und Ghostery, zwei Firmen die Lösungen gegen Datenerfassungen im Internet anbieten, haben in einer Studie die Häufigkeit von Trackern auf Webseiten untersucht. Deren durchschnittliche Zahl sei im EU-Raum zwischen April und Juli 2018 um 3,4 Prozent zurückgegangen, schreibt "Heise Online". Dies könne als indirekte Folge der EU-DSGVO verstanden werden, die seit dem 25. Mai 2018 wirksam ist. In den USA sei die Zahl im gleichen Zeitraum um 8,3 Prozent gestiegen.
(Source: cliqz.com / whotracks.me)
Von dieser Entwicklung profitiere vor allem Google, wie es weiter heisst. Der US-Konzern verfüge über die Ressourcen, um die Vorgaben der EU-DSGVO einzuhalten. Seitenbetreiber würden auf "Nummer sicher" gehen und trennten sich lieber von kleineren Werbepartnern, die eventuell Schwierigkeiten mit den neuen Datenschutz-Regelen bekommen könnten.
Googles Reichweite habe um 0,933 Prozent zugenommen, andere AdTech-Anbieter hätten dagegen Marktanteile verloren. Facebook habe einen Einbruch von 6,66 Prozent verbucht. Für kleine Anbieter sei es insgesamt 31,86 Prozent nach unten gegangen. "Der Branchenprimus profitiert dank seiner dominanten Stellung von einer stärkeren Konzentration auf wenige grosse Anbieter im Online-Werbemarkt", schreiben die Autoren der Studie "Nutzer werden zwar insgesamt von weniger Trackern verfolgt, grosse Tracking-Betreiber wie Google erhalten aber noch mehr Daten."
(Source: cliqz.com / whotracks.me)
Für die Studie hätten Cliqz und Ghostery 2000 Webseiten analysiert, die von Europäern am häufigsten besucht werden. Die Daten dazu stammten von der Site "Whotracks.me", mit der die beiden Firmen Informationen zu Tracking-Techniken sammelten.