UCC – der eine Kanal, der alles vereint
Messaging, Video-Chats und Telefonie – alles aus einem Guss. Dazu noch mit Präsenzanzeige. In Echtzeit. Etwa so sprechen Marketingleute über "Unified Communications and Collaboration" – kurz: UCC. So heissen die Produkte, die Kommunikationsdienste zusammenführen, die Zusammenarbeit optimieren und geschäftliche Abläufe beschleunigen sollen.
Wer sich heute für so eine Lösung entscheidet, steht vor einer grossen Auswahl. Da gibt es etwa den ehemaligen Senkrechtstarter Slack oder das Zürcher Start-up Beekeeper. Netzwerkausrüster wie Cisco und Telkos wie die Swisscom tummeln sich ebenfalls am Markt. Und auch Microsoft mischt mit. Doch egal, welcher Anbieter zum Zug kommt: Zuerst gilt es, sich einen Überblick über die eigene IT-Umgebung zu verschaffen, wie Drazen-Ivan Andjelic von Unify hier schreibt.
Nach der Auswahl einer Lösung fängt die Arbeit erst richtig an. Denn UCC-Lösungen funktionieren nicht gerade nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Was von der Strategie bis zur Einführung zu beachten ist, erläutern Lorenz Uebelhart und Michael Kaufmann von At Rete hier.
Und dann folgt das Chaos – wenn sich herausstellt, dass die Realität mit den Marketing-Slogans nichts gemein hat. Tatsächlich sei die heutige UCC-Landschaft nichts weiter als ein Wildwuchs, schreibt Mattias Oswald von iWay hier. Das sei allerdings halb so wild, solange man Aufwand und Ertrag abwäge sowie die Sicherheitsrisiken bedenke.
Wie kompliziert so eine Kosten-Nutzen-Rechnung sein kann, erklärt Brigitte Gerber, Programmleiterin UCC bei der Bundesverwaltung, hier im Interview. Die Einführung von UCC in der Bundesverwaltung war ein Mammutprojekt. Gerber spricht darüber, wo Fallstricke lagen, ob sich die Umstellung auszahlt und was sie rückblickend anders machen würde.