Weg mit dem Flipchart! - So sieht der moderne Konferenzraum aus
Meetings gehören zum Büroalltag wie klingelnde Telefone und heisser Kaffee. In vielen Unternehmen findet sich ein Raum zum gemeinsamen Treffen und Austauschen. Es gibt eine Reihe an Möglichkeiten, ein Sitzungszimmer zu einer zentralen Kommunikationsschnittstelle aufzuwerten.
Videokonferenzsysteme ermöglichen einen einfachen Austausch zwischen Teams an unterschiedlichen Standorten. In vielen Unternehmen seien die für Videokonferenzen benötigten Geräte bereits vorhanden, sagt Valentin Studer, CEO von Suprag Solutions. Moderne Notebooks und Tablets seien alle bereits mit Kameras und Mikrofonen ausgerüstet. Als Kostenstelle bleibt die entsprechende Software. Gemäss Studer handelt es sich dabei in der Regel um Cloud-Produkte im Abo-Modell. So ergäben sich zwar laufende monatliche Kosten, Investitionen in neue Hardware blieben jedoch aus. Für ein KMU ergebe es auch fast keinen Sinn mehr, viel Geld in einen Meetingraum zu stecken, sagt Studer. Bei Unternehmen, die grössere Meetings mit vielen Teilnehmern in demselben Sitzungsraum abhielten, würden sich Investitionen ins Equipment viel eher lohnen.
Viele Sitzungszimmer sind bereits mit Bildschirmen oder Beamern ausgerüstet, die für Videochats genutzt werden können. "Oft mangelt es aber am Audio-Equipment, um eine Videokonferenz in genügender Audioqualität durchzuführen", erklärt Daniel Baumeler, Group Business Manager bei Littlebit Technology. In Displays integrierte Lautsprecher würden oft nicht ausreichen, um Gespräche für alle Teilnehmer im gleichen Raum verständlich wiederzugeben. So sind Speaker gemäss Baumeler vielerorts eine sinnvolle Investition.
Viele Anbieter führen Konferenzsysteme, die Kamera, Mikrofon und Lautsprecher in einem Kit verbinden, wie etwa Meetup von Logitech. Weiter gibt es Lösungen, die direkt in Displays verbaut sind. Aufgrund der sinkenden Preise für Bildschirme geht Baumeler davon aus, dass sich Display-Lösungen weiter verbreiten und zunehmend an Beliebtheit gewinnen werden.
"Meetings auf einer Südseeinsel oder einem Berggipfel"
Ein weiterer Trend, der in Konferenzräumen anzutreffen ist, ist Virtual Reality (VR). Dabei halten die Meetingteilnehmer ihre Treffen im virtuellen Raum ab. VR-Meetings sind jedoch bei Weitem nicht für jeden Betrieb geeignet. "Prüfenswert sind VR-Conferencing-Lösungen insbesondere für Unternehmen mit mehreren Standorten und einer agilen Arbeitsweise", erklärt Nicola Schlup, Managing Director der Nexum Agency Switzerland. Mit Meetings im virtuellen Raum erhofften sich Unternehmen eine Optimierung der standortübergreifenden Zusammenarbeit, sagt Schlup. Einzelpersonen aus Standorten fernab des Hauptsitzes einer Firma würden damit besser in Teams und Arbeitsprozesse integriert.
VR-Conferencing-Lösungen sind derzeit noch sehr experimentell, weshalb Schlup noch viele Änderungen auf dem entsprechenden Markt erwartet. Entwicklungsmöglichkeiten sieht er etwa in der Ausgestaltung der virtuellen Sitzungszimmer. "Virtuelle Meetings können auf einer Südseeinsel oder einem Berggipfel stattfinden", sagt der Nexum-CEO.
Wie bei gängigen Conferencing-Lösungen setzen viele Anbieter für VR-Meetings auf cloudbasierte Infrastrukturen. Solche Services sind üblicherweise mit monatlichen Kosten für Abonnements verbunden. Das notwendige Equipment sorgt bei VR-Conferencing jedoch für erhöhte Anschaffungskosten.