Jede siebte Person in der Schweiz war schon von einem Cyberangriff betroffen
Eine repräsentative Befragung der Schweizer Bevölkerung zeigt eine grosse Betroffenheit von Angriffen aus dem Internet: Hochgerechnet auf die Gesamtheit der erwachsenen Deutsch- und Westschweizer Bevölkerung waren eine Million Personen schon einmal von einem Cyberangriff betroffen.
Eine Million Personen in der Schweiz sind bereits Opfer eines Cyberangriffs geworden. Dies geht aus der Anfang 2019 vom Markt- und Sozialforschungsinstitut GFS-Zürich durchgeführten Studie "Sicherheit im Internet" hervor. Die Angriffe haben dabei entweder einen finanziellen Schaden angerichtet, kosteten die betroffenen Personen viel Mühe für die Bereinigung oder waren für die Opfer emotional belastend.
Handlungsbedarf im Bereich der Sensibilisierung
Cybersecurity ist ein Thema, das praktisch die gesamte Schweizer Bevölkerung angeht. Gemäss der Befragung besitzen 92 Prozent der erwachsenen Personen mindestens ein mit dem Internet verbundenes Gerät. Ein Verständnis der wichtigsten Grundschutzmassnahmen bezüglich Sicherheit im Internet sowie ein entsprechend verantwortungsvolles Verhalten sind daher essenziell.
Die befragten Personen schätzen sich selbst mehrheitlich als gut informiert ein und attestieren sich ein hohes Wissen, wie sie sich vor Angriffen aus dem Internet schützen können. Das tatsächliche Verhalten der Personen ist aber weniger konsequent, als es der hohe, selbsteingeschätzte Informationsgrad der Befragten vermuten liesse und widerspricht der genannten Schadensrealität. Die Hälfte der befragten Personen gab an, dass sie mehrfach oder sogar überall das gleiche Passwort verwendet – und somit eine der wichtigsten Verhaltensmassnahmen für einen sicheren Umgang mit dem Internet ignoriert.
Hohes Sicherheitsgefühl trotz wenig Wissen über Cybersecurity
Die Befragten fühlen sich im Umgang mit dem Internet mehrheitlich sicher. Dabei fühlen sich auch diejenigen Personen sicher, die ihr eigenes Wissen bezüglich Cybersecurity als gering einschätzen. Das Sicherheitsgefühl beruht insgesamt am meisten auf technischen Schutzlösungen, Verhaltensmassnahmen folgen erst als zweithäufigste Antwort. Dieses Resultat impliziert, dass sich eine Mehrheit der Personen den Bedrohungen aus dem Cyberraum zu wenig bewusst ist, beziehungsweise dass die Befragten die Bedrohungen unterschätzen. Gerade wenn man bedenkt, dass etwa Phishing-Attacken immer professioneller werden, impliziert das Umfrageresultat einen deutlichen Handlungsbedarf im Bereich der Sensibilisierung.
Ansatzpunkte für Awareness-Massnahmen in der Bevölkerung
Bei der Befragung handelt es sich um eine gemeinsame Studie von ICT-Switzerland, ISSS, SATW, SISA, Swiss-ICT, Switch und ISB-Melani. Mit den Resultaten der Befragung ist ein Grundstein für die Planung und Umsetzung von Sensibilisierungsmassnahmen in der Bevölkerung gelegt, auf dem die weiteren Aktivitäten aufbauen können. Die Cybersecurity-Awareness ist im Rahmen der Nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken (NCS) zudem auf nationaler Ebene ein zentrales Thema, mit dem Ziel, die Schweizer Bevölkerung besser vor den Bedrohungen aus dem Internet zu schützen. Für die Kommunikation konkreter Massnahmen, die sich aus der Bevölkerungsumfrage ergeben, ist es noch zu früh. Was jedoch bereits heute feststeht: Die Auftraggeber der Studie setzen sich auch zukünftig für eine höhere Cybersecurity-Awareness in der Schweizer Bevölkerung ein.