Innovation aus rechtlicher Perspektive
Kellerhals Carrard hat den Fintech-Trend frühzeitig erkannt. Die Rechtsanwältin Cornelia Stengel leitet bei der Wirtschaftskanzlei das Fintech-Team und unterstützt Innovationen auf dem streng regulierten Finanzmarkt. Sie zeigt ihren Klienten den rechtlichen Rahmen auf und gestaltet diesen im politischen Umfeld auch aktiv mit.
Die Regulierungsdichte auf dem Finanzmarkt hat in den letzten Jahren – bedingt durch die Finanzkrise 2008, Geldwäschereiskandale und globalen Terrorismus – zugenommen. Gleichzeitig ist der Innovationsdruck auf etablierte Finanzmarktteilnehmer gestiegen.
Mit dem Fintech-Boom wuchs in der Schweiz der Bedarf an juristischen Dienstleistungen rund um neue Technologien, Systeme und Produkte auf dem Finanzmarkt, aber auch im Bereich der technologischen Infrastruktur. Kein Wunder hat der junge Fintech-Bereich von KC, den Wirtschaftsanwältin und KC-Partnerin Cornelia Stengel aufbaut und leitet, alle Hände voll zu tun. Stengel verfügt über spezialisierte Erfahrung bei der rechtlichen Analyse neuer Produkte, Systeme und Technologien insbesondere im Fintech-Umfeld, hat aber auch ein Gespür für die Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen, die es für das Gedeihen innovativer Produkte und Dienstleistungen braucht.
Es ist von grösster Bedeutung, dass die Schweiz als Wirtschaftsstandort innovations- und digitalisierungsfreundlich ist.
Dr. Cornelia Stengel, Partnerin, Kellerhals Carrard
Deshalb engagiert sich Stengel auch im Rahmen von Gesetzgebungsprojekten zu ihren Tätigkeitsbereichen, namentlich in ihrer Funktion als Co-Director von Swiss FinTech Innovations, als Geschäftsführerin des Leasingverbands oder als Mitglied von Arbeitsgruppen und Kommissionen der economiesuisse und der Schweizerischen Bankiervereinigung. Aktuell unterstützt sie als Expertin die Bundesverwaltung im Zusammenhang mit der Ausarbeitung der Gesetzesvorlage für die Distributed-Ledger-Technologie.
Interdisziplinärer Austausch
Im Fintech-Team ist ihr der interdisziplinäre Austausch zwischen Experten mit technischem oder ökonomischem Hintergrund wichtig: «Erst diese interdisziplinäre Zusammensetzung erlaubt eine gesamtheitliche Betrachtung und die schlüssige Beantwortung der Fragen, die sich etwa im Zusammenhang mit Zahlungssystemen, neuen technologischen Entwicklungen und Lösungen sowie neuen Geschäftsmodellen in der Finanzbranche stellen können», sagt Stengel. Durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen entstehen zukunftsgerichtete und tragfähige Lösungen. «Es braucht genauso die Spezialisten für die jeweiligen Technologien und Märkte wie auch die Juristen, welche die technischen und wirtschaftlichen Hintergründe verstehen und diese ins Rechtssystem einordnen können», so Stengel weiter.
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3 Fragen, 3 Antworten
Warum ist Fintech ein Thema für Anwälte?
Cornelia Stengel: Unsere Klienten sind hauptsächlich Banken, Versicherungen, Zahlungsdienstleister oder andere Finanzintermediäre, welche die Innovation in der Branche vorantreiben. Es ist wichtig, dass ein Unternehmen die rechtlichen Rahmenbedingungen für sein Geschäftsmodell kennt, um gemäss der eigenen Geschäftspolitik gut informierte Entscheidungen treffen zu können.
Warum interessieren Sie sich für Fintech?
Die Dynamik in diesem Bereich fasziniert mich: Täglich stehen wir grösseren oder kleineren Neuerungen gegenüber. Neue technologische Möglichkeiten fordern aber auch bestehende Regulierungen und altbekannte Prozesse in Unternehmen heraus. Das regt zum Denken an.
Welche Bedeutung kommt den Rahmenbedingungen für Fintech in der Schweiz zu?
Es ist von grösster Bedeutung, dass die Schweiz als Wirtschaftsstandort innovations- und digitalisierungsfreundlich ist. Hier ist es wichtig, dass aktuelle Gesetzesprojekte, wie beispielsweise die Vorlage für Distributed Ledger Technology oder die staatlich anerkannte elektronische Identität als Basisinfrastruktur für zahlreiche staatliche und private Online-Dienstleistungen, rasch umgesetzt werden können. Nur so fallen die Innovationen der Unternehmen auf fruchtbaren Boden und können auch skalieren.
Dr. Cornelia Stengel ist Partnerin bei Kellerhals Carrard, Rechtsanwältin für Finanzdienstleistungsrecht und Datenschutz mit besonderer Erfahrung in der rechtlichen Analyse neuer Produkte (Zahlungs-)Systeme und Technologien (Fintech, IoT, Blockchain-Technologien), Geschäftsführerin des Schweizerischen Leasingverbands und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss FinTech Innovations.
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Über Kellerhals Carrard
Kellerhals Carrard (KC) ist eine führende, schweizweit präsente Anwaltskanzlei mit Standorten in Basel, Bern, Genf, Lausanne, Lugano, Sion und Zürich sowie Zweigniederlassungen in Binningen, Shanghai und Tokio. Mit derzeit über 200 Berufsträgern (bestehend aus Partnern, angestellten Anwälten, Juristen, Steuerberatern und Notaren) und insgesamt mehr als 300 Mitarbeitenden ist KC die zweitgrösste Kanzlei der Schweiz. Speziellen Fokus legt KC auf die Branchen Finanzdienstleistungen, Life Sciences, IMT (Information, Medien, Technologie), Sport, Energie, Immobilien/Bau sowie Handel und Retail. (Quelle: Kellerhals Carrard)