Facebook muss wegen Cambridge Analytica wohl 5 Milliarden US-Dollar zahlen
Rund ein Jahr nach dem Datenskandal mit Cambridge Analytica soll Facebook gemäss Insidern eine Strafe von 5 Milliarden US-Dollar zahlen. Doch die Kritiker finden, die Strafe sei ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für den Social-Media-Giganten.
Der Datenskandal rund um die britische Analysefirma Cambridge Analytica könnte Facebook 5 Milliarden US-Dollar kosten. Dies berichtet Reuters aufgrund anonymer Quellen und eines Berichts von The Wall Street Journal. Demnach sollen sich Facebook und die US-amerikanische Aufsichtsbehörde FTC (Federal Trade Commission) auf diesen Vergleich geeinigt haben.
5 Milliarden wären die höchste zivilrechtliche Busse in der Geschichte der FTC. Dennoch sagen einige Stimmen, dass es nicht genügt. Die Kritik kommt gemäss Reuters vor allem aus dem Lager der Demokraten.
Weniger als der Quartalsgewinn
David Cicilline etwa, der im US-Repräsentantenhaus Rhode Island vertritt, nennt die Strafe "ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk". Der Betrag entspreche lediglich einem Bruchteil des jährlichen Umsatzes von Facebook. Das Unternehmen werde sich deswegen nun nicht mehr um den Schutz von Nutzerdaten kümmern.
Tatsächlich ist sogar Facebooks Gewinn im ersten Quartal 2019 allein höher. Der Social-Media-Gigant erwirtschaftete im Anfangsquartal dieses Jahres einen Umsatz von 15,1 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 2,43 Milliarden, wovon das Unternehmen 3 Milliarden bereits für die Strafzahlung auf die Seite gelegt hatte.
Auch Mark Zuckerberg soll bestraft werden
Die Senatoren Richard Blumenthal (Demokrat) und Josh Hawley (Republikaner) hatten bereits zuvor in einem Brief geschrieben, dass eine Strafe von 5 Milliarden Dollar zu wenig sei. Auch die Top-Manager, darunter CEO Mark Zuckerberg, sollten zur Verantwortung gezogen werden.
Weder Facebook noch die FTC äusserten sich gegenüber Reuters. Eine offizielle Ankündigung könnte gemäss der Agentur noch in dieser Woche folgen. Es könnten zudem noch weitere Untersuchungen der FTC auf Facebook zukommen.