Diese Hersteller verpassen ihren Handys regelmässig Updates
Verspätete oder ganz ausbleibende Updates sind bei Android-Smartphones seit Jahren ein leidiges Thema. Welche Gerätehersteller diesbezüglich vorbildlich sind, zeigt eine Studie des Marktforschers Counterpoint.
Für die einen sind System-Updates einfach nur lästig. Andere können sie nicht schnell genug auf ihren Smartphones haben. Für Letztere dürfte die aktuelle Studie "Software and Security Updates: The Missing Link for Smartphones" der Marktforschungsfirma Counterpoint interessant sein.
Eine Bemerkung vorweg: Berücksichtigt in der Update-Studie wurden die zehn grössten Hersteller von Android-Smartphones (was Apple, Fairphone und andere ausschliesst). Google würde das Ranking eigentlich anführen, spielt aber mit seinen Pixel-Phones ausserhalb der USA so gut wie keine Rolle. Sony ist ebenfalls für schnelle Updates bekannt, gehört aber ebenfalls nicht zu den zehn wichtigsten Herstellern.
(Source: Counterpoint / Watson)
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Nokia verteilt neue Betriebssystem-Versionen am schnellsten (abgesehen von Android-Entwickler Google). Innerhalb von zwölf Monaten wurden 94 Prozent aller Nokia-Smartphones mit der neusten Betriebssystem-Version ausgestattet.
Insgesamt laufen 96 Prozent aller Nokia-Smartphones, die seit dem dritten Quartal 2018 in den Handel gelangt sind, mit der neusten Android-Version 9 (Pie).
Samsung folgt mit einer Android-9-Rate von 89 Prozent, Xiaomi mit 84 Prozent und Huawei mit 82 Prozent (berücksichtigt sind alle Modelle ab dem 3. Quartal 2018). Alle anderen Hersteller sind weit abgeschlagen.
Bei vielen unbekannteren Android-Herstellern, die bei uns kaum eine Rolle spielen, laufen nur rund 15 Prozent ihrer aktuellen Geräte mit der neusten Android-Version.
Allgemein haben die zehn wichtigsten Android-Hersteller weniger als ein Drittel ihrer Budget-Smartphones (unter 200 Franken) auf die neueste Android-Version aktualisiert. Selbst in dieser Preisklasse laufen 90 Prozent aller Nokia-Handys mit Android 9.
Auch bei den monatlichen Sicherheits-Updates ist Nokia (ausser Google) am zuverlässigsten: 100 Prozent der Modelle erhalten monatliche Sicherheits-Updates. Gut schneidet auch Lenovo ab (93 Prozent). Die grösseren Hersteller Xiaomi und Huawei kommen auf 37 Prozent, Marktführer Samsung auf 17 Prozent.
Je mehr Modelle ein Anbieter in seinem Portfolio hat, desto aufwändiger wird es, alle Modelle schnell mit Funktions- und Sicherheits-Updates zu versorgen.
Warum Sie Ihr Handy besser nicht über Nacht aufladen, können Sie hier nachlesen.
(Source: Counterpoint / Watson)
Dass Nokia mit der Update-Verteilung vergleichsweise schnell ist und selbst seine günstigsten Smartphones zügig mit aktueller Software versehen kann, liegt an der engen Partnerschaft mit Google. Nokia setzt auf Googles Original-Android und muss daher kaum etwas an der Software ändern, was Zeit spart.
Marktführer Samsung hingegen hat ein besonders grosses Geräte-Portfolio, was Updates verzögert. Nach einem Jahr sind gut 25 Prozent aller Modelle auf Android 9 aktualisiert (bei aktuellen Modellen, die ab dem 3. Quartal 2018 verkauft wurden, laufen 89 Prozent aller Samsung-Smartphones mit Android 9).
Xiaomi stattet auch viele Geräte aus der mittleren Preiskategorie schnell mit Updates aus.
Kunden behalten ihre Smartphones immer länger. Wurden Geräte früher nach ein bis zwei Jahren ersetzt, sind es heute im Schnitt fast 30 Monate. Updates werden daher immer wichtiger.
Nur wenige Marken fokussieren auf lange Update-Zyklen. Unter den Android-Herstellern wirbt vor allem Nokia mit Updates.
Viele Konsumenten achten beim Kauf ihres Smartphones nach wie vor wenig auf lange Update-Zyklen. Eine lange Update-Versorgung zählt laut Studie nicht einmal zu den zehn wichtigsten Kaufgründen.
Wer Android-Updates zügig erhalten möchte, sollte beim Handykauf auf das Label "Android One" achten. Hersteller wie Nokia und OnePlus verpflichten sich mit diesem Label, nur geringe Änderungen an Android vorzunehmen, die Geräte wenigstens zwei Jahre lang mit Betriebssystem-Updates zu versorgen und monatliche Sicherheits-Updates zu liefern. Die Sicherheits-Updates werden mindestens drei Jahre zur Verfügung gestellt.
Selbst Budget-Smartphones für 100 bis 200 Franken mit dem Label "Android One" sind entsprechend mindestens drei Jahre lang gegen Sicherheitsbedrohungen geschützt. Solche-Update-Garantien sind nicht zuletzt für Business-Kunden zentral. Genau aus diesem Grund setzen viele Firmen trotz hoher Gerätekosten auf Apples iPhone, da iOS-Geräte oft bis fünf Jahre Updates erhalten.
Ebenfalls fünf Jahre lang Updates verspricht der kleine Anbieter Fairphone bei seinem neusten Modell Fairphone 3.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Watson.ch
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