Was Kunden wollen und Banken bieten
Wo bleiben die Kunden, hat TI&M im Restaurant Spitz im Zürcher Landesmuseum gefragt. Der IT-Dienstleister stellte eine neue Studie zur Digitalisierung der Schweizer Banken vor. Wo die Branche sich selbst sieht und welche Technolgien in Zukunft relevant sind.
Der IT-Dienstleister TI&M hat am 14. Januar zum Medienfrühstück in das Restaurant Spitz im Zürcher Landesmuseum geladen. Unter dem Motto "Wo bleiben die Kunden?" ging es um die digitalen Angebote der Schweizer Banken und die Bedürfnisse ihrer Kunden.
TI&M-CEO Thomas Wüst begrüsste die zahlreichen Gäste aus der Branche. Das Unternehmen sei immer noch auf der Suche nach Personal. Programmierer im Raum könnten nach dem Event also gerne da bleiben, sagte Wüst. Zudem feiere der Zürcher IT-Dienstleister in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen.
Thomas Wüst, CEO von TI&M. (Source: Netzmedien)
"Alles wird wichtiger"
Andreas Dietrich, Professor an der HSLU, stellte eine Studie des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug und TI&M vor. Es wurde untersucht, welche Technologien heute und in fünf Jahren relevant sind und welche Bedürfnisse die Bankkunden haben. Dafür wurden 53 Retailbanken und 1000 Privatkunden befragt.
Bei den Technologien nannten die Bankenentscheider die Cybersecurity als wichtigsten Punkt. Ebenfalls in der Top-5 befinden sich Prozessdigitalisierung, Data Analytics, maschinelles Sehen und digitale Identität.
In fünf Jahren werden gemäss der Studie alle Technologien relevanter."Alles wird (gleich) wichtiger", sagte Dietrich und verwies auf die geforderte Kompetenz des Orchestrierens.
Bei den relevanten Dienstleistungen ist das Mobile Payment mit grossem Vorsprung auf dem ersten Platz. In fünf Jahren sehen die Banken das Digital Onbording von Privatkunden und digitale Vorsorgelösungen ebenfalls in den Top-3.
Andreas Dietrich, Leiter Institut für Finanzdienstleistungen Zug. (Source: Netzmedien)
Mobile Payment an der Spitze
Bei den befragten Kunden wurde eine hohe Akzeptanz von Mobile Payment, biometrischer Authentifizierung und digitalen Anlagelösungen festgestellt. Die erfolgreiche Implementierung dieser Technologien sollten für die Banken in Zukunft Priorität haben.
Bereits 89 Prozent der Befragten nutzen E-Banking, 23 Prozent sogar mehrmals wöchentlich. Mehr als die Hälfte würden mindestens ein Mal in der Woche eine Onlinezahlung durchführen.
Stefan Rüesch, Head Digital Banking bei TI&M, ging näher auf die Kundenbewertungen von digitalen Anwendungen ein. Egal ob Scan & Pay oder E-Signatur - zwischen 36 und 48 Prozent der Kunden würden viele der vorgestellten Technologien als positiv betrachten und könnten sich die Nutzung vorstellen, wenn sie es heute nicht schon tun. Kritischer sehen die Kunden Chatbots und digitale Assistenten, die nur von 9, beziehungsweise 14 Prozent genutzt werden.
Banken müssten zusätzlich die richtige Infrastruktur zum E-Banking aufbauen, sagte Rüesch. Man müsse die hohe Kundenfrequenz besser nutzen. Self Services würden zum Beispiel auch bei Hypotheken funktionieren, es müsse für den Kunden aber komfortabel und einfach sein.
Die Branche diskutiert bei Kaffee und Gipfeli. (Source: Netzmedien)