Schweizer Digitalbranche: Zwei alte Bekannte melden sich zurück
Alljährlich befragen Netzmedien und Best of Swiss Web die Schweizer Web- und Digitaldienstleister nach Umsatz, Positionierung und Top-Themen. Die digitale Transformation ist 2020 wieder das Thema Nummer eins, doch es dürfte ihm nicht einsam werden an der Spitze.
Seit 2013 befragt die "Netzwoche"-Redaktion die Schweizer Web- und Digitalbranche zu ihrer Positionierung am Markt, zu den Bereichen, in denen sie aktiv sind, und zu den Themen, mit denen sie sich im laufenden Jahr beschäftigen. 2020 nahmen insgesamt 108 Firmen an der Onlineumfrage teil. Ihre Antworten zeigen einige Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren.
Bei der Frage, wie sich die befragten Firmen positionieren, drehte sich der Trend des Vorjahres um. 2019 sah sich eine Mehrheit von gut 22 Prozent selbst als Softwareentwickler respektive Technologieprovider. 2020 hat die Bezeichnung Full-Service-Digitalagentur wieder den Spitzenplatz erobert. Immer weniger Unternehmen sehen sich dagegen selbst als Werbeagentur. Auch der Aufsteiger vom letzten Jahr, die Digital-Marketing-Agentur, fiel markant zurück.
(Source: Netzmedien)
Neue Themen, neue Sorgen
Wie im vergangenen Jahr sehen fast 90 Prozent der befragten Firmen ihre Kerntätigkeit in den drei Bereichen Beratung, Strategie und Konzepte. Dahinter folgen Screen-Design, User Experience, User Centered Design und Interaction Development zusammen auf dem zweiten, die technische Umsetzung auf dem dritten Platz.
Mehr Bewegung gab es bei den Themen, mit denen sich die Unternehmen 2020 am meisten beschäftigen wollen. Das Thema Recruiting/Fachkräftemangel rutschte auf den dritten Rang ab, womit die digitale Transformation wieder allein zuoberst auf dem Podest steht. Auf Platz zwei liegt neu das Thema Progressive Web-Apps, das es im vergangenen Jahr nicht einmal unter die Top 5 schaffte. Kräftig Federn lassen musste zudem künstliche Intelligenz. Schlusslichter des Rankings sind 5G, Digital Signage und Blockchain.
Die Umfrage startete, bevor die Massnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie in Kraft traten. Trotzdem schlägt sich der wirtschaftliche Ausnahmezustand bereits in den Ergebnissen nieder. Vier Unternehmen gaben die Krise bereits als das Thema an, das sie 2020 am stärksten beschäftigen werde. Gleichzeitig gewannen die Themen Auftragslage und verspätete/aufgeschobene Projekte an Relevanz. Auch der Rückgang des Interesses am Recruiting kann als Reaktion auf den Shutdown interpretiert werden.
(Source: Netzmedien)
Die Umfrage umfasst neben Positionierung und Themen auch geschäftliche Kennzahlen der Unternehmen wie Anzahl Vollzeitstellen und Umsatz. Die Ergebnisse finden Sie hier im grossen Digital-Ranking 2020.