ABB-Digitalchef verlässt den Konzern
Der Chief Digital Officer von ABB verlässt den Industriekonzern. Es ist der erste prominente Abgang, nachdem Konzernchefs Björn Rosengren das Ruder übernahm. Sein Plan sieht vor, die ABB-Zentrale zu schrumpfen und den Geschäftsbereichen mehr Verantwortung zu übertragen.
Guido Jouret, der Chief Digital Officer von ABB, verlässt den Industriekonzern "in naher Zukunft". Seine Funktion werde im Zuge der Schrumpfung der Konzernzentrale abgeschafft, sagte ein ABB-Sprecher gegenüber "Reuters".
Es sei der erste prominente Abgang nach dem Start des neuen Konzernchefs Björn Rosengren, der die Geschäftsführung von ABB im März übernahm. Guido Jouret arbeitet seit Oktober 2016 an den ABB-Standorten im Silicon Valley und in Zürich. Seine Aufgabe: den Kunden aller Geschäftsbereiche digitale Lösungen anzubieten. Bevor Jouret zu ABB stiess, war er als Chief Technology Officer bei Nokia tätig. Zuvor arbeitete Jouret gemäss seinem Linkedin-Profil knapp 10 Jahre lang bei Cisco, zuletzt als General Manager im Bereich Internet of Things.
CEO Rosengren will den Industriekonzern umkrempeln. Vor einer Woche gab das Unternehmen die Stossrichtung vor: ABB soll dezentraler werden, indem sich die 18 Teilbereiche des Unternehmens künftig eigenständiger aufstellen. Auch die 2016 eingeführte digitale Plattform ABB Ability werde nicht mehr von der Konzernzentrale aus, sondern von den Geschäftsbereichen gesteuert. Dasselbe gilt für die Partnerschaften mit Tech-Konzernen wie Microsoft, Hewlett Packard Enterprises und Ericsson. Die Verteilung der Verantwortlichkeiten ermögliche es, Softwarelösungen schneller und effizienter zu entwickeln, schreibt ABB im Strategiepapier.
Mit ABB Ability vermarktet der Industriekonzern sein Angebot digitaler Lösungen für die Planung, den Bau und den Betrieb von Industriebetrieben. Ein wichtiger Absatzmarkt ist China. Dort bietet ABB die Plattform über die Cloud-Infrastruktur von Huawei an. Auch für Machine-Learning-Anwendungen spannen die beiden Unternehmen zusammen.