Das Pentagon setzt in Drohnen-Projekt auf Schweizer Software
Das Pentagon erlaubt in einem seiner Projekte nur noch Drohnen, die mit der Software von Auterion kompatibel sind. Auterion-Mitgründer Kevin Sartori erklärt, weshalb das Abkommen mit der US-Regierung die ethischen Richtlinien des Unternehmens nicht verletzt.
Das Pentagon hat festgelegt, dass kleine unbewaffnete Aufklärungsdrohnen künftig mit Software ausgestattet sein müssen, die vom ETH-Start-up Auterion unterstützt wird. Wie "Forbes" schreibt, hat das Pentagon diesen Standard für das "Blue sUAS"-Projekt definiert. Das Pentagon hat bereits fünf entsprechende Drohnensysteme für den Kauf durch Bundesbehörden zugelassen. Alle laufen mit der Open-Source-Software von Auterion oder sind damit kompatibel.
US-Regierung hat Sicherheisbedenken gegenüber DJI
Das Pentagon wollte die Produkte des chinesischen Herstellers DJI aus Sicherheitsgründen ersetzen. "Die US-Regierung suchte nach Alternativen zu DJI, aus ähnlichen Gründen wie sie nach Alternativen zu Huaweis 5G sucht", erklärt Kevin Sartori, Mitgründer von Auterion, auf Anfrage. "Die Hauptunsicherheit besteht darin, dass die chinesische Regierung von Unternehmen verlangen kann, Kundendaten an sie weiterzugeben."
Bereits vor 18 Monaten hat Auterion gemäss eigenen Angaben begonnen, mit der Defense Innovation Unit (DIU) des Pentagons an der "Blue sUAS"-Architektur zu arbeiten, um eine Standardisierung auf Open-Source-Software zu ermöglichen. Bei dem "Blue sUAS"-Projekt geht es um kleine unbemannte Flugkörper für die Kurzstreckenaufklärung, wie sich der offiziellen Webseite des Projekts entnehmen lässt.
Die ethischen Richtlinien von Auterion bleiben unangetastet
Da es beim Abkommen mit dem Pentagon um unbewaffnete Aufklärungsdrohnen geht, sieht Kevin Sartori auch keine Verletzung der ethischen Richtlinien von Auterion. "Wir entwickeln keine bewaffneten Systeme und unterstützen keine Technologien, die dazu dienen, Menschen zu schaden", hält er fest. Insofern ist eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit der US-Regierung auf bewaffnete Drohnensysteme auch keine Option.
Bei Open-Source-Software könne man zwar nicht verhindern, dass sie an Orten landet, wo man sie nicht wolle. "Aber wir können entscheiden, welche Unternehmen und Projekte wir unterstützen und mit wem wir zusammenarbeiten", sagt Sartori. Und diese Entscheidungen treffe das Unternehmen entsprechend seinen ethischen Richtlinien.
Auterions Hauptgeschäft im kommerziellen Bereich liegt gemäss Sartori bei Mapping, Inspektionen und Logistik-Applikationen. Beim Mapping würden Drohnen etwa Architektur oder Agrikultur erfassen. Ausserdem können sie Bereiche inspizieren, die für Menschen mühsam zu erreichen oder gefährlich sind. Schliesslich können die Geräte für den Transport von bestimmten Gütern eingesetzt werden. Mehr zum Unternehmen und seinen Gründern erfahren Sie in diesem Interview.