Geforce-Karten gedrosselt

Nvidia lanciert Grafikkarten speziell für Krypto-Miner

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von René Jaun und jor

Grafikkarten von Nvidia sind nicht nur bei Gamern, sondern auch bei Krypto-Schürfern beliebt. Nun versucht das Unternehmen, die beiden Märkte zu trennen. Es präsentiert neue Hardware speziell fürs Mining und drosselt die Leistung neuer Gamerkarten.

Die Nvidia CMP HX soll professionelle Krypto-Miner ansprechen. (Source: Screenshot nvidia.com/en-us/cmp)
Die Nvidia CMP HX soll professionelle Krypto-Miner ansprechen. (Source: Screenshot nvidia.com/en-us/cmp)

Eigentlich vermarktet der US-amerikanische Hardwarehersteller Nvidia seine Grafikkarten gezielt für Gamer. Doch schon länger haben auch Krypto-Miner grosses Interesse an den GPUs entwickelt. Mit ihren Käufen, angetrieben durch den Krypto-Boom der letzten Monate, tragen diese massgeblich dazu bei, dass viele Gamer nicht mehr an die gewünschte Hardware herankommen, wie "ICT-Channel" schreibt.

Nun reagiert das Unternehmen auf diese Marktentwicklung. Es stellt erstmals eigens für das Schürfen von Kryptowährungen entwickelte GPUs vor. Laut "ICT-Channel" heisst die neue Serie "CMP HX" – CMP steht dabei für "Cryptocurrency Mining Processor". Nvidia verringert bei diesen Karten sowohl Spannung als auch Taktrate, was wiederum ermöglicht, mehrere Karten in Mining-Rigs unter Volllast zu betreiben. Zudem sind die GPUs mit keinem Displayport mehr ausgestattet.

Das günstigste Modell "CMP 30HX" kommt mit 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und habe eine Leistungsaufnahme (TDP) von 125 Watt. Am anderen Ende des Spektrums befindet sich "CMP 90HX" mit 10 Gigabyte Arbeitsspeicher und einem Strombedarf von 320 Watt. Die Modelle sollen im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres erscheinen.

Drosselung für neue Gamerkarten

Doch Nvidia geht noch einen Schritt weiter, um die Märkte für Gamer und Krypto-Schürfer voneinander zu trennen. Auf seinem Blog teilt der Konzern mit, dass er die Hash Rate der demnächst erscheinenden Geforce RTX 3060 künstlich drosseln werde.

Als Hash Rate wird angegeben, wie viele zum Schürfen von Kryptowährungen benötigte Berechnungen ein Computer binnen einer Zeit durchführen kann. Konkret betrage der Leistungsabfall der Hash Rate bei Kryptowährungen wie Ethereum etwa 50 Prozent, berichtet "ICT-Channel". Die Einschränkung sei auch im BIOS verankert und könne somit nicht mithilfe manipulierter Treiber umgangen werden. Nvidia Bezeichnet im Blog die Massnahme als wichtigen Schritt "um sicherzustellen, dass Geforce-GPUs in die Hände von Gamern gelangen".

Es werde sich zeigen müssen, ob die Strategie von Nvidia aufgehe, merkt "ICT-Channel" an. Die eigens für Krypto-Schürfer lancierten GPUs müssten sich gegen andere, ebenfalls von Nvidia entwickelten Grafikkarten durchsetzen, die ihnen leistungsmässig überlegen scheinen, und beruft sich dabei auf Zahlen von "Minerstat".

Derweil hat sich der Videospielmarkt prächtig entwickelt. Er macht mittlerweile mehr als die Hälfte der Unterhaltungsindustrie aus, und damit mehr als die Film- und Musikindustrie zusammen. Der Boom führte auch zu Veränderungen für Angestellte in der Branche, wie eine Studie zeigt.

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