So verteidigen sich Apple und Google vor dem US-Senat
Ein Ausschuss des US-Senats hat sich mit den App Stores von Google und Apple befasst. Doch während der Anhörung wurde vor allem Apple kritisiert, weil der Hersteller seine Konkurrenten benachteiligen soll. Das Unternehmen bestreitet die Vorwürfe.
Die App Stores der Tech-Konzerne Google und Apple stehen schon länger in der Kritik. Entwicklern, die ihre Apps dort anbieten, ist etwa die Provision auf den dort erzielten Gewinnen ein Dorn im Auge. Apple und Google behalten bis zu 30 Prozent des Verkaufspreises einer App für sich.
Wie "bluewin.ch" berichtet, mussten Google und Apple nun vor dem US-Senatsausschuss antraben, um über ihre Praktiken Auskunft zu geben. Überwiegend sei dort Apple in die Mangel genommen worden, heisst es auf dem Nachrichtenportal.
Knatsch um Airtags
An der Anhörung nahmen nicht nur Senatoren, sondern auch Zeugen teil, darunter Vertreter von Spotify, der Tinder-Mutter Match Group oder Smart-Tag-Hersteller Tile. Letzterer beklagt sich darüber, dass Apple mit seinen neuen Airtags ein fast identisches Produkt anbiete wie Tile selbst. Apple habe zuerst die Tile-Produkte aus seinen Läden genommen und dann die iOS-Funktionalität der Tile-Schlüsselfinder eingeschränkt, sagte die Unternehmensvertreterin Kirsten Daru.
Spotify wiederum moniert, Apple lege ihnen immer wieder Steine in den Weg, um den fairen Wettbewerb mit dem eigenen Musikdienst Apple Music zu verhindern.
Apple streitet Vorwürfe ab
Apples Chief Compliance Officer Kyle Andeer liess die Anschuldigungen nicht gelten und verteidigte die Praktiken seines Unternehmens. Apple stelle sich fair jedem Wettbewerb. Die hohen Provisionen auf Verkäufe nutze das Unternehmen, um die Sicherheit des kuratierten App Stores zu gewährleisten. Auf die dennoch im App Store vorhandenen Apps mit zwielichtigem Hintergrund angesprochen, sagte Andeer laut "techcrunch.com": "Leider ist Sicherheit und Betrug ein Katz-und-Maus-Spiel. Jeder Einzelhändler wird das bestätigen. Und so arbeiten wir ständig daran, uns zu verbessern."
Nicht nur die US-Gerichte schauen Apple zurzeit genau auf die Finger. Der Game-Entwickler Epic hat auch Verfahren in Europa und Australien gegen den Tech-Konzern angestrengt.
Welche Produkte Apple ausser den Airtags kürzlich noch enthüllte, lesen Sie hier.