Wingo, M-Budget und Coop Mobile stellen Roaming-Angebot um
Die drei Mobile-Anbieter Wingo, M-Budget und Coop Mobile, die auf dem Swisscom-Netz arbeiten, haben neue Roaming-Tarife. Innerhalb der EU-Länder wird das Telefonieren teurer. Dafür sind Sprach- und Datenpakete jetzt länger gültig.
Am 1. Juli tritt ein revidiertes Fernmeldegesetz in Kraft. Es enthält unter anderem neue Bestimmungen zum Roaming und bedeutet für viele Schweizer Telkos, dass sie ihr Angebot anpassen müssen. So hat Swisscom unlängst bekanntgegeben, dass Roaming-Pakete jeweils ein Jahr anstatt nur 30 Tage lang gültig sind. Und auch die Anbieter Wingo, M-Budget und Coop Mobile sind nachgezogen, wie das Vergleichsportal Dschungelkompass mitteilt. Alle drei sind MVNOs (Mobile Virtual Network Operator) und bieten ihre Dienste auf dem Swisscom-Netz an.
Auch bei ihnen sind Roaming-Pakete künftig 12 Monate lang gültig, schreibt Dschungelkompass. Zudem werden Gespräche neu im Sekundentakt abgerechnet, einzig bei ausgehenden Anrufen werden mindestens 30 Sekunden verrechnet.
Teurer telefonieren in der EU
Bei Sprachanrufen führen die drei Anbieter eine vereinfachte Tarifstruktur ein: Laut dem Vergleichsportal galten bei M-Budget und Coop Mobile bisher verschiedene Tarife für eingehende Anrufe, Anrufe in die Schweiz oder lokal im Aufenthaltsland. Seit dem 25. Mai 2021 gilt nun ein einheitlicher Tarif für diese drei Arten von Gesprächen. Bei Wingo sei dies schon länger der Fall gewesen.
Alle Länder der Welt sind in vier Zonen eingeteilt, pro Zone gilt ein einheitlicher Tarif. Je nach Land und Anbieter könne dies nun eine Kostenreduktion oder auch einen Aufschlag bedeuten. Innerhalb der EU werden die Minutentarife jedoch grundsätzlich angehoben, nämlich auf 60 Rappen. Bei M-Budget und Coop Mobile kostete etwa ein 10 Minuten langer eingehender Anruf in der EU bislang 2.70 Franken, neu jedoch 6 Franken.
Die neuen Roaming-Tarife von Wingo, M-Budget und Coop Mobile (Source: Dschungelkompass)
Bei den Datenpaketen gibt es gemäss Dschungelkompass für Coop Mobile keine Änderung, zumal diese auch bislang schon kein Verfallsdatum kannten. M-Budget streicht die kleinsten Datenpakete (100 Megabyte), und führt dafür grössere ein, wie sie auch Wingo kennt. Für die Zone "EU/Westeuropa" bieten Wingo und B-Budget nun folgendes an:
500 Megabyte für 9.90 Franken (Wingo: bisher für 9 Franken, M-Budget: keine Änderung)
1 Gigabyte für 15.90 Franken (Wingo: bisher für 15 Franken, M-Budget: neu)
3 Gigabyte für 42.90 Franken (Wingo: bisher für 40 Franken, M-Budget: neu)
Weitere Neuerungen:
Wird ein verpasster Anruf im Ausland auf die Combox umgeleitet, fallen dafür keine Kosten mehr an.
Nutzerinnen und Nutzer können ab dem 23. Juni eine Roaming-Limite setzen. Diese bezieht sich ausser der Datennutzung auch auf Telefonie/SMS/MMS.
Aufgrund der erwähnten Gesetzesrevision dürften in den kommenden Wochen auch weitere Schweizer Telkos ihre Tarife anpassen.
Übrigens: Handynutzerinnen und -Nutzer, die ein fixes Abo haben, sollten sich den Wechsel auf Prepaid überlegen, denn laut einem Vergleich von Moneyland.ch könnte sich ein Wechsel lohnen. Besonders Wenignutzer und Personen, die wenig Telefonieren, aber relativ viel Daten verbrauchen, sind mit Prepaid günstiger unterwegs als mit einem Abo.