Ransomware-Attacke in der Romandie

Update: Montreux schliesst massenhaften Datendiebstahl aus

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von Silja Anders und cka

Aufgrund eines Hackerangriffs fiel in Montreux das Internet aus. Die Verwaltung der Gemeinde hat nun einen Krisenstab eingerichtet. Dieser arbeitet zurzeit an der Wiederherstellung von Daten.

(Source: Jasraaj Bhatia / Unsplash.com)
(Source: Jasraaj Bhatia / Unsplash.com)

Update vom 13.10.2021: Die Gemeinde Montreux hat neue Einzelheiten zum Cyberangriff mitgeteilt. Wie das "ICTJournal" berichtet, handelt es sich bei der Attacke um einen Ransomware-Angriff. Zum jetzigen Zeitpunkt könne aufgrund der durchgeführten technischen Untersuchungen ein massenhafter Datendiebstahl ausgeschlossen werden. Die Gemeinde am Genfersee gibt ausserdem an, dass der Angriff am Sonntag, den 11. Oktober um 1 Uhr morgens erfolgte, nachdem am Nachmittag des 8. Oktobers ein erstes Eindringen in ihre Systeme stattgefunden hatte. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Daten sind derzeit noch im Gange. "Bis auf Weiteres ist der Zugang zu den wichtigsten Office- und Kommunikationstools der betroffenen Verwaltungen als Vorsichtsmassnahme gesperrt", heisst es in der jüngsten Mitteilung der Gemeinde. Das Westschweizer Portal von "blick.ch" berichtet darüber hinaus, dass ein Gemeinderat Anfang September eine Anfrage zu den Massnahmen zur Cyberverteidigung in seiner Gemeinde eingereicht habe. In ihrer Antwort habe die Stadtverwaltung beschwichtigt, jedoch auch eingeräumt, dass es "kein Nullrisiko" gebe. Die Verwaltung betonte aber, dass stetig an der Weiterentwicklung und Aktualisierung der Infrastruktur gearbeitet werde.

Originalmeldung vom 11. Oktober 2021: Cyberangriff legt Montreux lahm

Der Kanton Waadt kommt nicht zur Ruhe. Nachdem es kürzlich erst zu einem Cyberangriff auf die Gemeinde Rolle kam, haben es Cyberkriminelle nun erneut auf den Westschweizer Kanton abgesehen. Wie "Watson" berichtet, ist diesmal die Gemeinde Montreux den Hackern zum Opfer gefallen. Am Sonntagmorgen habe die Sicherheitsvereinigung Riviera (ASR) den Angriff bemerkt. Man habe kein WLAN und kein Internet, teilt ASR-Sprecherin Dounya Schürmann-Kabouya mit. Potenziell ebenfalls betroffen sind die weiteren neun Mitgliedsgemeinden der ASR neben Montreux, darunter Chardonne und Vevey.

Man vermute derzeit, dass es sich um eine Ransomware-Attacke handle. Die genauen Umstände sind laut "Watson" jedoch noch nicht bekannt. Wann sich der Cyberangriff ereignete, könne bisher ebenfalls nicht eruiert werden. Laut Schürmann-Kabouya sei es möglich, dass der Angriff bereits ein bis zwei Wochen zurückliege. Montreux habe erste technische Sofortmassnahmen ergriffen. Das Computersystem der Verwaltung sei vorerst mit dem des Kantons Waadt gekoppelt. Nun ermitteln ASR, die Kantonspolizei Waadt und Cyberexperten gemeinsam als Krisenstab die Auswirkungen des Angriffs, heisst es im Bericht. Der Krisenstab werde regelmässig über den aktuellen Stand via Social Media sowie der Website der Stadt Montreux berichten.

Kürzlich fand auch ein Ransomware-Angriff auf ein Genfer Pflegeheim statt. Mehr dazu lesen Sie hier.

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