Update: Kanton Luzern ernennt einen Cyberkoordinator
Der Kanton Luzern will den neuen Bereich Cyberkoordination aufbauen. An dessen Spitze steht Stefan Frank, der unter anderem an der ersten nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken mitgewirkt hat.
Update vom 1.6.2022: Der Kanton Luzern hat seinen ersten Cyberkoordinator gefunden. Seit April 2022 ist Stefan Frank im Amt, wie die "Luzerner Zeitung" berichtet (Paywall). Demnach hatte Frank eine Lehre als Elektroniker absolviert und sich danach in Informatik weiterbilden lassen.
In seiner Vergangenheit arbeitete Frank unter anderem für die Führungsunterstützung der Schweizer Armee im Bereich der Cybersicherheit, heisst es weiter. Zudem arbeitete er an der ersten Version der nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken mit. Vor seiner Anstellung beim Kanton Luzern war er während vier Jahren in der Privatwirtschaft tätig.
Stefan Frank, Cyberkoordinator des Kantons Luzern (Source: zVg)
Gegenüber der Luzerner Zeitung fasst Frank seine Aufgaben in drei Prioritäten zusammen. Erstens knüpfe er Kontakte in der Kernverwaltung. Zweitens suche er mit den Gemeinden respektive mit dem Verband der Luzerner Gemeinden den Kontakt. An dritter Stelle folgen weitere Interessengruppen, zum Beispiel aus der Wirtschaft im Bereich der kritischen Infrastrukturen.
Längerfristig plant Frank den Aufbau einer kantonalen Meldestelle für Cybervorfälle. Diese sorge einerseits für einen Wissenstransfer und werde andererseits bei Bedarf Meldung an das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) erstatten, heisst es im Bericht. Wie die Stelle konkret aussehen werde, sei noch offen.
Originalmeldung vom 21.10.2021:
Kanton Luzern sucht einen Cyberkoordinator oder eine Cyberkoordinatorin
Der Kanton Luzern sucht einen Cyberkoordinator respektive eine Cyberkoordinatorin. Die Person wäre gleichzeitig der oder die Sicherheitsbeauftrage des Justiz- und Sicherheitsdepartements, wie einer entsprechenden Ausschreibung zu entnehmen ist.
Auf Anfrage sagt ein Sprecher des Kantons Luzern, dass die Grundlage für die neue Stelle die Nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken ist. Der Sicherheitsverbund Schweiz (SVS) habe auf Basis des Berichts empfohlen, dass auf Kantonsebene eine Ansprechstelle für alle Cyberbelange des Kantons geschaffen wird. "Der Kanton Luzern ist gemäss Bund der erste Kanton, welcher einen Cyberkoordinator im Sinne der Empfehlung des SVS einführen würde", erklärt der Sprecher.
Die Aufgaben
Zu den Aufgaben des Cyberkoordinatoren oder der Cyberkoordinatorin gehört unter anderem der Aufbau des Bereichs Cyberkoordination im Kanton Luzern. Im Dreieck von Technik, Wirtschaft und Politik sei man im Kanton die Ansprechperson für sämtliche Belange rund um Cybersicherheit und koordiniere und moderiere entsprechende Anliegen.
Auch das Adaptieren der Empfehlungen des Bundes auf den Kanton Luzern gehört zu den Pflichten. Ausserdem ist die Person in dieser Funktion Mitglied des Kantonalen Führungsstabes (KFS). Bei einem Cybervorfall würde die Person zusammen mit dem KFS die Führung der notwendigen Massnahmen übernehmen.
Ferner verantwortet und steuert die Cyberkoordination den Bereich Informations- und IT-Sicherheit des Justiz- und Sicherheitsdepartements. Die verantwortliche Person ist Ansprechperson für den Chief Information Security Officer (CISO) der Dienststelle Informatik (DIIN).
Die Anforderungen
Zu den Voraussetzungen für den Posten des Cyberkoordinators respektive der Cyberkoordinatorin gehört der Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule oder einer vergleichbare Ausbildung in einem relevanten Bereich. Fundierte Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich Cybersecurity, Digitalisierung, Informations- oder IT-Sicherheit sind ebenfalls gefordert.
Weiter braucht es ausgewiesene Erfolge in der Gestaltung und Umsetzung von neuen Aufgaben. Ein gewinnendes Auftreten und eine natürliche Überzeugungsgabe sowie Verhandlungsgeschick mit internen und externen Ansprechpartnern gehören auch dazu. Sehr gute mündliche und schriftliche kommunikative Fähigkeiten sind erwünscht sowie auch Sprachkenntnis einer weiteren Landessprache und Englisch.
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