Die Technologien und Akteure hinter dem Metaversum
Innerhalb des entstehenden Metaversum-Ökosystems stellen Meta, Microsoft oder Nvidia nur die Spitze des Eisbergs dar. Metaversen bauen auf vielen technologischen Ebenen auf, die sich aus dem Angebot verschiedener Akteure zusammensetzen - von Start-ups bis zu etablierten Anbietern. Ein Überblick.
Mit der Umbenennung in Meta im Jahr 2021 hat Facebook eine strategische Wende hin zum Metaversum genommen. Der Konzern von Mark Zuckerberg kann in diesem Rahmen auf seine eigenen VR-Headsets (ehemals Oculus) und neue Entwicklungen zählen - darunter seine Spieleplattform Horizon Worlds oder die Entwicklung von haptischen Handschuhen.
Das Metaversum befindet sich zwar noch in der Entstehungsphase, aber einige der erforderlichen Technologien existierten bereits. Ausser Meta, welches das Metaversum in den Medien bekannt machte, hatten auch andere große Tech-Unternehmen mit ähnlichen Projekten begonnen. Auch sie drehten sich um virtuelle Welten und wurden mithilfe von immersiven Technologien der erweiterten Realität (Extended Reality, XR) zugänglich gemacht. Nvidia, das mit seiner Omniverse-Plattform für die Schaffung von 3-D-Welten und digitalen Zwillingen nicht mehr nur als Hardware-Anbieter von leistungsstarken Grafikchips auftritt, ist hier natürlich besonders zu erwähnen. Microsoft seinerseits rühmt sich seit einigen Monaten, "an der Spitze des Metaversums für Unternehmen" zu stehen. Der Konzern nutzt seine Hololens-Headsets oder auch seine Mesh genannte Plattform für die Schaffung gemeinsamer Mixed-Reality-Erfahrungen. Um sich noch mehr Möglichkeiten im Metaversum zu verschaffen, hat die Firma aus Redmond den Videospielverlag Activision Blizzard für mehr als 68 Milliarden US-Dollar aufgekauft.
Die vielen Ebenen und Akteure des Metaversum-Ökosystems
Neben Meta, Microsoft und Nvidia gibt es im Metaversum-Ökosystem zahlreiche weitere Akteure, die in denselben Nischen (XR-Geräte, Prozessoren, Plattformen zur Erstellung virtueller Welten), aber auch in vielen anderen Bereichen tätig sind. In einem kürzlich erschienenen Artikel hat das Beratungsunternehmen CBInsights eine Liste dieser Akteure zusammengestellt.
Im Bereich der technologischen Infrastruktur kann sich das Metaversum neben Mikroleitern auf 5G- und Niederfrequenznetze, Cloud- und Edge-Computing stützen.
Was die Zugangsgeräte betrifft, beschäftigen sich zahlreiche Start-ups und etablierte Hersteller mit haptischen Schnittstellen, Kopfhörern, holografischen Technologien und vernetzten Brillen (darunter Magic Leap, das seine Strategie auf den B2B-Bereich umgestellt hat).
Virtuelle Güter und Events
Im Bereich der Tools zur Erstellung von virtuellen Welten gehören Unity oder Blender zu den bekanntesten 3-D-Design-Engines. Darüber hinaus gibt es Werkzeuge für die 3-D-Modellierung, für die Erstellung von Avataren und für die Videoaufzeichnung von Erlebnissen in der realen Welt. Nicht zu vergessen sind auch AR-Entwicklungskits, wie sie von Niantic angeboten werden - dem Studio, das für Pokémon Go verantwortlich ist. Niantic hat Hunderte von Millionen investiert, um ein Ökosystem rund um seine Vision eines "Metaversums der realen Welt" zu schaffen, das sich auf die erweiterte Realität respektive Augmented Reality stützt.
Das Metaversum profiliert sich darüber hinaus als neuer Handelsraum, der eine Infrastruktur für Finanztransaktionen erfordert. Die Zahlungsmittel hängen von der Art der besuchten virtuellen Welt ab, wobei Kryptowährungen und NFTs in dezentralisierten Metaversen (die wie Decentraland auf der Blockchain basieren) bevorzugt werden. Hier kommen Handelsplattformen für Kryptowährungen, dedizierte Wallets wie Metamask und NFT-Marktplätze (darunter der bekannteste OpenSea) ins Spiel. Innerhalb zentralisierter Metaversen (die von einem einzigen Unternehmen oder einer einzigen Einheit kontrolliert werden) werden traditionelle Zahlungsunternehmen hingegen weiterhin sehr relevant sein, so die Analysten von CBInsights.
Das Ökosystem des Metaversums enthält auch eine Ebene von Akteuren, die verschiedene Waren und Dienstleistungen sowie Erlebnisse entwickeln. Dazu gehört natürlich etwa die Entwicklung von Videospielen mit immersiver Realität. Start-ups spezialisieren sich auch auf die Entwicklung von Events und Gütern für das Metaversum, darunter Konzerte, Modeaccessoires und virtuelle Immobilien. Andere Start-ups setzen auf immersive Arbeitsräume oder arbeiten an immersiven Virtual-Reality-Angeboten, die eher mit dem Erlebnis in thematischen Freizeitparks gleichzusetzen sind. Daran arbeitet etwa aus Genf stammende Unternehmen Dreamscape Immersive.