I/O Keynote 2022

Google macht seine Workspace-, Karten- und Werbedienste smarter

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von Yannick Züllig und jor

An der diesjährigen I/O-Konferenz hat Google eine Vielzahl neuer Features und Produkte vorgestellt. Dazu gehören diversere Verbesserungen von bestehenden Services mithilfe von künstlicher Intelligenz.

Sundar Pichai, CEO von Google spricht an der I/O-Keynote (Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)
Sundar Pichai, CEO von Google spricht an der I/O-Keynote (Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)

Anlässlich der Entwicklerkonferenz "I/O" hat Google eine Vielzahl neuer und verbesserter Features vorgestellt, die in den nächsten Wochen und Monaten ausgerollt werden. Zentrales Thema war in vielen Fällen die Nutzung künstlicher Intelligenz zur Verbesserung der User Experience.

So soll etwa Googles Textverarbeiter Docs neu eine automatische Zusammenfassung von Dokumenten generieren können. Ein sogenanntes TL;DR (too long; didn't read). Die Idee dahinter: User sollen nicht mehr das ganze Dokument überfliegen müssen, um die wichtigsten Informationen daraus aufzunehmen. Auch die Verfasser der Dokumente sollen davon profitieren, indem sie sich das Verfassen eines Abstracts sparen können.

(Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)

Zu einem späteren Zeitpunkt will Google die automatische Zusammenfassung auch in Google Chats und Meets einführen.

Google Maps erleichtert umweltfreundliche Reisen

Was in den Nordamerika bereits Realität ist, kommt neu auch nach Europa: umweltfreundliche Google-Maps-Routen. Dabei schlägt Maps statt der schnellsten auch die umweltfreundlichste Route zu einem Ziel vor.

(Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)

Seit der Einführung im Oktober 2021 seien in Nordamerika bereits mehr als 138 Milliarden Kilometer auf öko-freundlichen Routen gefahren worden. Google schätzt, dass so rund fünfhunderttausend Tonnen an CO₂-Emission eingespart worden sind.

(Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)

Wer mit Maps nicht nur die Routen plant, sondern auch gerne Orte erkundet, profitiert zudem von der neuen "Immersiv View" der Karten-App. Dabei werden Street View und Satellitenaufnahmen kombiniert - dank Machine Learning ermögliche man auf diese Weise eine 3-D-Ansicht der Welt. Sowohl Aussen- als auch Innenansichten von Gebäuden seien möglich.

(Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)

Immersive View werde im Verlauf dieses Jahres für ausgewählte Städte umgesetzt und soll auf allen Smartphones verfügbar sein, da in der Cloud gerendert wird.

Kontrolle über Anzeigen und personenbezogene Suchresultate

Auch beim Datenschutz will Google mehr Features anbieten. So soll es künftig möglich sein, Suchresultate mit persönlichen Daten (z.B. Heimatadresse, E-Mail-Adresse oder Telefonnummer) aus Googles Suchergebnissen löschen zu lassen.

(Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)

Zunächst muss man allerdings beweisen, dass man die betroffene Person ist. Durch das Löschen verschwinden die Daten zwar nicht aus dem Internet, aber sie werden weniger leicht gefunden.

Auch bei Anzeigen will Google den Usern eigenen Angaben zufolge mehr Kontrolle bieten. Im Laufe des Jahres führt der Tech-Konzern das Feature "My Ad Center" ein. In diesem Center kann man festlegen, von welchen Themen oder Firmen man mehr oder weniger Anzeigen sehen möchte.

(Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)

Auch könne man kontrollieren, welche Daten für das Personalisieren von Anzeigen genutzt werden - und welche nicht.

Bald nur noch mit Telefon unterwegs

Google kündigt ausserdem eine neue Google Wallet an. Diese soll das klassische Portemonnaie ganz ersetzen, indem man nicht nur Bezahlkarten, sondern sämtliche Tickets und Karten digital speichern kann.

(Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)

Geplant sei insbesondere die Integration einer digitalen Ausweiskopie. Dafür arbeite man mit Behörden in der ganzen Welt zusammen. Noch dieses Jahr werde es in den USA möglich sein, den Führerausweis in der Google Wallet zu speichern.

Wie Google bald auch "Schwiizerdütsch" sprechen will

Dank Machine Learning wird Google künftig noch mehr Sprachen in seinem Übersetzungsprogramm Translate anbieten. Hauptsächlich Sprachen, bei denen es bislang nur wenige oder keine direkten Übersetzungen in anderen Sprachen gibt.

(Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=nP-nMZpLM1A)

Insgesamt 24 "unterrepräsentierte" Sprachen will Google demnächst in Translate hinzufügen. Das Unternehmen zeigte denn auch eine Liste dieser Sprachen, wobei auch "Schwiizerdütsch" auftauchte. Ob und wann schweizerdeutsche Dialekte bei Google Translate verfügbar sein werden, ist allerdings noch unklar.

An der Entwicklerkonferenz lancierte Google auch zahlreiche Produkte, darunter die erste eigene Smartwatch des Konzerns und weitere Gadgets.

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