Millionenverlust und Umsatzschwund

Crealogix schlittert weiter in die Verlustzone

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von Joël Orizet und kfi

Der Zürcher Bankensoftwarehersteller Crealogix rutscht tiefer in die roten Zahlen. Das Unternehmen bilanzierte sein Geschäftsjahr mit schrumpfendem Umsatz und einem Verlust in Millionenhöhe.

(Source: samxmeg / iStock.com)
(Source: samxmeg / iStock.com)

Crealogix schliesst sein Geschäftsjahr 2021/2022 mit tiefroten Zahlen ab. Der Umsatz schrumpfte im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 94 Millionen Franken, wie das Unternehmen mitteilt. Dies, nachdem der Zürcher Bankensoftwarehersteller bereits im ersten Halbjahr 2021/2022 einen Umsatzrückgang von 13,7 Prozent verzeichnet hatte.

Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am gesamten Erlös liegt nun bei 51,3 Prozent – das sind 4,7 Prozentpunkte weniger als noch per Ende Januar, als das Unternehmen seine Halbjahreszahlen vorlegte.

Schwierige Umstellung auf SaaS

Crealogix begründet den Umsatzrückgang mit der Umstellung vom Lizenzmodell zu Software-as-a-Service (SaaS), mit einer geplanten Abgabe von Serviceumsätzen an Implementierungspartner, Wechselkurseffekten (1,6 Millionen Franken) sowie mit dem verzögerten Verkauf von Payment-Devices.

Ausserdem habe man viel Geld in die Implementierung einer Förderbankenplattform in Deutschland investiert – dies, der Umsatzrückgang und die Inflation in den Produktionsländern hätten das Betriebsergebnis belastet, heisst es in der Mitteilung weiter.

Ein zweistelliger Millionenverlust

Unter dem Strich schreibt Crealogix einen Verlust von 12,2 Millionen Franken vor Goodwill-Abschreibungen. Im Vorjahr verbuchte das Unternehmen noch einen Gewinn von 0,8 Millionen Franken.

Der Betriebsverlust vor Zinsen, Steuern, Amortisationen und Abschreibungen (EBITDA) liegt bei 9,3 Millionen Franken – im Vorjahr stand in den Büchern noch ein positives operatives Ergebnis von 3,3 Millionen Franken.

Gedämpfte Umsatzerwartung, versprochener Betriebsgewinn

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen zwar noch keine höheren Umsätze, und zwar aufgrund der Unsicherheiten mit dem Euro-Kurs und der weiteren Umstellung auf Mehrjahresverträge. Allerdings stellt Crealogix eine Rückkehr zu einem positiven EBITDA in Aussicht, und zwar bereits für die erste Hälfte des Geschäftsjahres. "Die stark verbesserte Kostensituation wird rasch in die Profitabilität zurückführen", sagt Crealogix-CEO Oliver Weber.

Oliver Weber, CEO von Crealogix. (Source: zVg)

Der Bankensoftwarehersteller will sich denn auch weiterhin auf sein Kerngeschäft fokussieren. Dementsprechend veräusserte das Unternehmen im vergangenen August sein Geschäft mit E-Learning-Plattformen. Doch ob sich das rechnet, muss sich erst weisen – immerhin steuerte Swiss Learning Hub bislang rund 10 Prozent zum Gesamtumsatz von Crealogix bei.

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